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News: Äußerst dünne Luft auf Callisto

Außer den Monden Europa, Io und Ganymed hat wohl auch Callisto - der vierte große Trabant des Jupiters - eine Atmosphäre. Diese besteht im wesentlichen aus Kohlendioxid und ist extrem dünn.
"Callistos Atmosphäre ist so dünn, daß die Kohlendioxidmoleküle buchstäblich aneinander vorbeifliegen, ohne zusammenzustoßen", sagt Robert Carlson vom Jet Propulsion Laboratory. Seine Arbeitsgruppe betreut das Spektrometer an Bord der Raumsonde Galileo, mit dem das Gas nachgewiesen wurde.

Die ersten Anzeichen für Kohlendioxid auf dem Mond entdeckte das Instrument bereits im September 1997. Mit den neueren Erkenntnissen wurde die Anwesenheit von Kohlendioxid auf der Oberfläche bestätigt und die Substanz zusätzlich in der Atmosphäre nachgewiesen (Science vom 5. Februar 1999).

Eine so dünne Gasschicht wie auf Callisto bezeichnen Wissenschaftler als Exosphäre. Die ultraviolette Strahlung des Sonnenlichtes kann deren Moleküle leicht in Ionen und Elektronen spalten. Die geladenen Teilchen folgen dann vermutlich dem Magnetfeld des Jupiters und verlassen so den Mond. Die Forscher nehmen darum an, daß es eine Quelle für Kohlendioxid auf Callisto geben muß, aus welcher die Atmosphäre gespeist wird. Eine Möglichkeit wäre das Innere des Himmelskörpers. Auf Bildern, die Galileo von der Oberfläche gemacht hat, sind Merkmale für Erosion zu sehen. Dort könnten Gase entströmen.

Zwei der vier großen Jupitermonde – Europa und Ganymed – besitzen dünne Sauerstoffatmosphären, Io dagegen verfügt über eine Schwefeldioxidhülle. "Wir sind gespannt darauf, nach weiteren Gasen zu suchen, die in Callistos Atmosphäre vorkommen", meint Carlson. Dem Plan nach ergeben sich bei Passagen im August und September Gelegenheiten dazu.

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