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News: Afrikanisches HIV offenbar resistenter gegen herkömmliche Therapien

Die gegenwärtig in Europa und Nordamerika gegen HIV-Infektionen eingesetzten Proteasehemmer sind gegen afrikanische Stämme des Erregers weniger erfolgreich, berichten Forscher der Johns Hopkins University. Bisher gingen Wissenschaftler davon aus, dass die schlechteren Langzeitergebnisse auf der mangelnden Einhaltung der strikten Therapievorschriften beruhen. Nun haben Ernesto Freire und seine Kollegen jedoch eine molekulare Ursache für das unbefriedigende Abschneiden entdeckt: Die natürliche Variabilität der afrikanischen Stämme verstärkt die Effekte von Mutationen, die Resistenz gegen die Medikamente hervorrufen [1].

Von den 40 Millionen HIV-Infizierten weltweit leben 70 Prozent in Afrika. Und einer neuen Studie von UNAIDS zufolge befindet sich die AIDS-Epidemie erst in einer frühen Phase [2]. So haben sich in Asien im Jahr 2001 eine Million Menschen neu mit dem Virus infiziert – das sind 3000 Menschen am Tag. Die Zahlen ähneln der Entwicklung in Afrika, sodass die Forscher in Asien einen ähnlich schweren Verlauf fürchten. Insgesamt erwarten die Autoren in den 45 am stärksten betroffenen Ländern in den nächsten 20 Jahren 68 Millionen Todesfälle aufgrund von AIDS. Das ist mehr als das Fünffache der 13 Millionen Menschen, die bisher in den letzten 20 Jahren an der Immunschwächekrankheit starben.

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  • Quellen
American Chemical Society
[1] Biochemistry 41(27): 8613–8619 (2002)
[2] UNAIDS

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