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Genetik: Aggressionsgene bei Taufliegen

Etwa achtzig Gene bestimmen das Aggressionsverhalten der Taufliege Drosophila melanogaster, haben amerikanische Genetiker durch die gezielte Zucht aggressiver Fliegenmännchen herausgefunden.

Normalerweise gehen Taufliegen eher friedlich miteinander um. Konkurrierende Männchen rempeln sich höchstens ein wenig an, und auch aggressivere Laborstämme verlieren nach einigen Generationen ihr angriffslustiges Verhalten. Dies deutet daraufhin, dass bei den Fliegen aggressives Verhalten genetisch gesteuert ist.

Taufliegenkampf | Zwei Männchen der Taufliege Drosophila melanogaster in der "Kampfarena": Indem die Genetiker das jeweils gewalttätigere Männchen aus einer solchen Begegnung auswählten, konnten sie besonders aggressive Taufliegen heranzüchten.
Vergleichen Sie hierzu auch das Video unter "Medien", das die Auseinandersetzung zweier Männchen zeigt.
Herman Dierick und Ralph Greenspan vom Neurosciences Institute in San Diege platzierten nun jeweils zwei Drosophila-Männchen in eine "Kampfarena" und paarten aus zwanzig dieser Begegnungen die gewalttätigeren Männchen mit zufällig ausgesuchten Weibchen. Die hieraus enstandenen Söhne wurden ebenfalls in die Arena geschickt.

Nach zehn Generationen zeigten sich die Fliegen bereits deutlich streitbarer. Nach der 21. Generation tauchten Männchen auf, die mehr als 30 Mal so aggressiv auftraten wie ihre normalen Art- und Geschlechtsgenossen.

Die genetische Analyse offenbarte bei den kampferprobten Männchen Veränderungen bei etwa achtzig Genen. Insbesondere ein Gen namens Cyp6a20, das für das Enzym Cytochrom P450 kodiert, scheint das Aggressionsverhalten der Taufliegen maßgeblich zu beeinflussen. Weitere Untersuchungen sollen zeigen, wie diese Gene das Verhalten der Fliegen beeinflussen.

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