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News: Aids-Spezial: Die neuesten Fakten der weltweiten Plage

HIV setzt seinen weltweiten Amoklauf fort. Das geht zumindest aus dem Bericht des Joint United Nations Programme on HIV/AIDS (UNAIDS) hervor, der erschreckende Fakten aufweist. Die Zahl der Infizierten ist in den vergangenen zwei Jahren von 30,6 Millionen auf ganze 34,3 Millionen Menschen angestiegen.
Der Bericht des Joint United Nations Programme on HIV/AIDS stellt nochmals deutlich heraus, dass die südlich der Sahara gelegenen Gebiete Afrikas von der Epidemie am stärksten betroffen sind. Die Verbreitung des Virus ist in dieser Region drastisch angestiegen: In Südafrika zum Beispiel ist die Infiziertenrate unter Erwachsenen in den letzten zwei Jahren um sieben Prozent auf knappe 20 Prozent hochgeschnellt. Die Verbreitungsrate in Botswana ist mit 35,8 Prozent die höchste weltweit, und in weiteren 16 Ländern dieser afrikanischen Region müssen über zehn Prozent der Erwachsenen mit HIV leben.

Auch außerhalb von Afrika ist das Immunschwächevirus weiterhin auf dem Vormarsch – vor allem in Haiti, den Bahamas und anderen karibischen Ländern sowie in Mittelamerika kann es sich verstärkt ausbreiten. Länder der ehemaligen Sowjetunion wie etwa die Ukraine weisen ebenfalls, zumindest in der Drogenszene, eine explosionsartige Zunahme an Infizierten auf. Dagegen ist die Lage in Asien weniger beängstigend: Nur drei Länder dieses Kontinents – Thailand, Kambodscha und Myanmar – zeigen eine Verbreitungsrate, die über einem Prozent liegt. Allerdings fragt sich das UNAIDS, wie lange diese Länder die Epidemie unter Kontrolle halten können. In Australien, USA und in Westeuropa konnte sich das Virus allerdings nicht weiter ausbreiten: In keinem der Industrieländer betrug die Infiziertenrate unter Erwachsenen mehr als 0,7 Prozent. "Es besteht aber mit Sicherheit kein Grund zur Selbstzufriedenheit", endet der Bericht.

Die neuen UNAIDS-Schätzungen, die zum ersten Mal auch Fehlerbalken beinhalten, zeigen ein sehr gemischtes Bild der Epidemie, erklärt der Vorsitzende der Organisation Peter Piot. In Uganda zum Beispiel sank die Infiziertenrate von 9,5 Prozent im Jahre 1998 auf etwa 8,3 Prozent, wobei eine deutlich Abnahme der Zahl bei jungen Mädchen zu verzeichnen war. Allerdings ist dieser Rückgang vermutlich teilweise eher auf die Krankheit und die durch sie verursachten Todesfälle zurückzuführen als auf wirksame Schutzmaßnahmen der Regierung, vermutet der Epidemiologe Bernhard Schwartländer. Piot fordert, dass nun einige Länder aggressiv genug gegen die Krankheit vorgehen müssen, aber er fügt auch hinzu, dass er in manchen Gebieten "politische Durchbrüche" beobachten konnte.

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