News: Akkus belasten die Umwelt in Deutschland
Durch wiederaufladbare Nickel-Cadmium-Akkus gelangen in Deutschland jährlich rund 400 Tonnen des hochgiftigen Schwermetalls Cadmium unkontrolliert in die Umwelt, wie eine Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes ergab. Der wichtigste Grund dafür: Die bisherigen Rücknahmesysteme für gebrauchte Akkus reichen offenbar nicht aus. Nur knapp ein Drittel der cadmiumhaltigen Akkus, wie sie zum Beispiel in Werkzeugen wie Akku-Schraubern eingesetzt werden, geben die Verbraucher zurück – und das, obwohl sie gebrauchte Batterien und Akkus seit 1998 nicht mehr über den Hausmüll entsorgen dürfen. Nach Schätzungen des Umweltbundesamtes gelangen so trotzdem etwa 200 Tonnen Cadmium in den Hausmüll. Die übrigen 200 Tonnen verteilen sich auf andere Müllfraktionen wie "Gelbe Tonne", Sperr- und Gewerbemüll sowie ungeregelte Entsorgung und Lagerung im Haushalt.
Die Studie der Universität Karlsruhe kommt daher zu dem Schluss, dass ein Verbot von Nickel-Cadmium-Akkus für den Gerätebereich der einzig sichere Weg ist, die Umweltbelastungen durch diese Akkus zu vermeiden. Nach Auffassung des Umweltbundesamtes sind auf europäischer und nationaler Ebene Regelungen zur Herstellung und zum Vertrieb cadmiumhaltiger Akkus notwendig. Obwohl es alternative Akkusysteme auf Lithium- und Nickelmetallhydridbasis gibt, ist der Absatz von Nickel-Cadmium-Akkus seit zehn Jahren etwa gleich geblieben. Er liegt in Deutschland bei circa 3000 Tonnen pro Jahr, wobei 20 Prozent davon auf das giftige Schwermetall entfallen.
Da es aber Alternativen gibt, ist eine auf EU-Ebene diskutierte Beschränkung des Cadmium-Gehaltes von Batterien auf 0,002 Prozent, die einem Anwendungsverbot der Nickel-Cadmium-Akkus gleichkommt, als letzte Möglichkeit denkbar. Die vollständige Studie ist im Internet über die Seiten des Umweltbundesamtes abrufbar (siehe Web-Link).
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