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Demenzerkrankungen: Aktivität vermindert Alzheimer-Erkrankungsrisiko

Geistige und körperliche Aktivitäten senken bei Ratten das Risiko, für die Alzheimer-Krankheit typische Proteinablagerungen im Gehirn auszubilden. Dies berichten Forscher der Universität von Chicago.

Die Wissenschaftler verglichen neun genetisch veränderte Tiere, deren Käfige üppig mit Ablenkungsmöglichkeiten ausgestattet waren, mit sieben Nagern, die in leeren Käfigen hausen mussten und entsprechend weniger aktiv waren. Wie sich zeigte, lagerten sich in den Gehirnzellen der aktiven Tiere deutlich weniger Beta-Amyloid-Plaques ab, die ein Kennzeichen der neurodegenerativen Alzheimer-Erkrankung sind. Zudem waren in ihrem Blut deutlich höhere Konzentrationen des Enzyms Neprilysin enthalten, welches die Amyloid-Eiweiße angreift. Weitere Tests enthüllten, das bei den passiven Nagern einige Gene weniger aktiv waren, die einen Einfluss auf Lernverhalten und Gedächtnis, die Neubildung von Blutgefäßen und Nervenzellen und die Isolierung und Entsorgung von Amyloid-Peptiden haben.

Wahrscheinlich ermöglicht diese veränderte Genaktivität geistig und körperlich regeren Tieren, die Anreicherung der Amyloid-Peptide zu verhindern. Ob Aktivität bei fortgeschrittenen Symptomen zum Abbau bereits vorhandener Ablagerungen führt, wollen die Wissenschaftler in Folgeexperimenten klären.

An der neurodegenerativen Alzheimer-Krankheit leiden Schätzungen zufolge in Deutschland etwa 800 000 Menschen, weltweit sind bis zu 18 Millionen betroffen.

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