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News: Als gesund vermarktete Omega-Fettsäuren wirkungslos

Omega-3-Fettsäuren beugen wohl nicht generell gegen Tumoren vor, berichten Forscher der RAND Health Corporation in Santa Monica. Damit widersprechen sie der verbreiteten Hoffnung, dass Nahrungsmittelergänzungen oder eine tägliche Dosis Fisch, in der erhöhte Mengen der mehrfach ungesättigten Fettsäuresorte enthalten sind, das Krebsrisiko minimieren.

Die Wissenschaftler um Studienleiterin Catherine MacLean hatten aus 5145 Veröffentlichungen über die Wirkung der Fettsäuren 38 ausgewählt, deren Datenerhebung prospektiv – also vor Studienbeginn – auf eine mögliche Minimierung verschiedener Krebssorten-Risiken durch die Omega-3-Fettsäuren ausgerichtet war. Die Ergebnisse einiger dieser Studien deuteten zwar auf einen möglichen schützenden Effekt, so die Wissenschaftler, ähnlich viele Untersuchungen stellten aber auch keinerlei Einfluss der Fettsäuren fest. In einer Studie erhöhte sich sogar das Risiko für Hautkrebs durch fettsäurehaltige Nahrung schwach, aber statistisch signifikant. Insgesamt sei aus den Ergebnissen jedenfalls kein eindeutiger Trend abzulesen, der für die Fettsäuren als Nahrungsergänzung spreche [1].

Die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren kommen als Eicosapentaensäure (EPA), Docosahexaensäure (DHA) und Alpha-Linolensäure (ALA) vor, die unterschiedliche Wirkungen im Körper haben. EPA und DHA sind in Lachs, Tunfisch und wenigen Pflanzen enthalten und finden auch als Nahrungszusatz Verwendung. Besonders ihnen war eine positive Rolle für die Gesundheit zugesprochen worden. Frühere Untersuchungen schienen auch nachgewiesen zu haben, dass EPA auf die Produktion von bei der Krebsentstehung entscheidender Proteine einwirkt, den Tumor-Nekrose-Faktor und die Zytokine. Im Tiermodell hatte sich zudem angedeutet, dass die Fettsäuren Wachstum, Häufigkeit und Neubildung von Brust- Prostata-, Dickdarm- und Bauchspeicheldrüsentumoren bremsen können.

Im Gegensatz dazu war aber auch schon gezeigt worden, dass die verschiedenen Omega-3-Fettsäuren differenziert eingesetzt werden sollten – EPA und DHA hatte etwa das Risiko für Prostata-Krebs gesenkt, während es ähnliche Dosen von ALA dagegen erhöhten. Eine Untersuchung vom Juni letzten Jahres hatte gezeigt, dass fettsäurereiches Fischöl bei Patienten, die wegen Herzflimmerns in Behandlung waren, das Herzinfarktrisiko verstärkten [2].

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