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Stellare Kernreaktionen: Alte Sterne vermutlich noch älter

Eine der wichtigsten Energie liefernden Kernreaktionen in massereichen Sternen, der Kohlenstoff-Stickstoff-Sauerstoff- oder Bethe-Weizsäcker-Zyklus, dauert vermutlich länger, als bisher angenommen. Damit ist auch das Alter der ältesten Sterne im Universum noch einmal um bis zu 700 Millionen Jahre größer anzusetzen. Zu diesem Schluss kommen Forscher des italienischen Gran-Sasso-Labor im Rahmen ihres Luna-Experiments (Laboratory for Underground Nuclear Astrophysics).

Die Forscher untersuchten den langsamsten Prozess im CNO-Zyklus: Die Kernreaktion von Stickstoff-14 mit einem Proton zu Sauerstoff-15. Zwar fanden entsprechende Versuche schon zuvor an Teilchenbeschleunigern statt, doch beeinflusste hierbei stets die allgegenwärtige kosmische Strahlung die Ergebnisse und führte so offenbar zu falschen Resultaten. Durch das mehrere hundert Meter mächtige Gestein des Gran-Sasso-Massiv weitgehend abgeschirmt, konnten die Versuche unterirdisch weitgehend ohne störende Einflüsse durchgeführt werden. Die entsprechenden Gammastrahlungsraten fielen deutlich geringer aus, als bisher bei Experimenten beobachtet und deuten darauf hin, dass der CNO-Zyklus langsamer abläuft.

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