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Planetologie: Alternative Quelle für Kometen

© Mike Solontoi/University of Washington
Vor etwa 65 Millionen Jahren wurde die Herrschaft der Dinosaurier durch den Einschlag eines Himmelskörpers jäh beendet. Droht uns ein ähnliches Schicksal? Diese Frage versuchten Nathan Kaib und Thomas Quinn von der University of Washington in Seattle zu beantworten. Dabei fanden sie heraus, dass viele Kometen offenbar einen anderen Ursprung haben als bisher angenommen.

Unser Sonnensystem ist umgeben von einer Ansammlung aus Eis- und Gesteinsbrocken, die bei seiner Entstehung übrig geblieben sind. Sie bilden die so genannte Oortsche Wolke. Gelegentlich kann ein dort umlaufendes Objekt etwa durch einen vorbeiziehenden Stern aus seiner Bahn geworfen und Richtung Erde geschleudert werden. Doch halten die Riesenplaneten Jupiter und Saturn durch ihre Gravitationswirkung Brocken aus dem inneren Bereich dieser Wolke von uns fern. Nur Kometen aus den äußeren Regionen könnten uns deshalb, so die bisherige Ansicht, gefährlich werden.

Bei Computersimulationen entdeckten die beiden Astronomen nun aber, dass das nicht stimmt. Kometen können demnach von der inneren in die äußere Oortsche Wolke gelangen, indem sie eine sehr viel exzentrischere Bahn annehmen, und von dort dann in Richtung Erde katapultiert werden. Viele der langperiodischen Kometen haben nach Ansicht der beiden Forscher einen solchen Ursprung. Die Computersimulationen ergaben zugleich jedoch, dass in den vergangenen 500 Millionen Jahren höchstens drei solche kosmischen Bomben die Erde getroffen haben – weitaus weniger, als es Massensterben auf unserem Planeten gab. Die Gefahr für die Menschheit ist deshalb vernachlässigbar.

Andreas Baumann

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