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Experimentelle Alzheimerimpfung: Sicherer Impfstoff, aber ungewisse Wirkung

Ein möglicher Impfstoff gegen Alzheimer wurde in der Slowakei getestet. Zwar ist der Impfstoff gut verträglich, doch die Wirksamkeit bisher nicht belegt.
Bei Alzheimer kommt es zu einem forschreitenden Gedächtnisverlust.

Ein möglicher Impfstoff gegen die Alzheimerdemenz ist sicher und führt bei den Betroffenen zur gewünschten Antikörperbildung. Das berichtete eine Forschungsgruppe des slowakischen Pharmakonzerns AXON Neuroscience. Die Ergebnisse erschienen im Fachmagazin »Nature Aging«. Allerdings konnte das Team um Petr Novak nicht nachweisen, dass der Impfstoff mit dem Namen AADvac1 die Krankheit aufhält oder die Symptome der Versuchspersonen bessert.

Nach der Impfung mit AADvac1 bildeten die Versuchspersonen Antikörper, die spezifische Stellen des so genannten Tau-Proteins angreifen. Dieses Protein häuft sich im Gehirn von Alzheimerpatienten an und bildet dort Verklumpungen, die laut einer gängigen Theorie hinter dem kognitiven Verfall der Erkrankten stecken könnten. Die Klumpen lassen beispielsweise Nervenzellen zu Grunde gehen. Außerdem gilt der Zusammenhang: Je mehr Tau-Protein in den Zellen vorhanden ist, desto ausgeprägter verläuft die Demenz.

Das Team um Petr Novak impfte innerhalb einer Phase-II-Studie knapp 200 Patientinnen und Patienten, bei denen bereits eine milde Alzheimerdemenz festgestellt worden war. Anschließend überprüfte das Team in regelmäßigen Abständen über zwei Jahre lang, ob die Versuchspersonen Nebenwirkungen entwickelten, wie viele Antikörper sie bildeten und ob sich der kognitive Verfall verlangsamte, stoppte oder gar rückgängig gemacht wurde.

Dass sich im Lauf der Studie die Hirnleistungen der Versuchspersonen nicht nachweislich besserte, spreche nicht zwangsläufig gegen den Impfstoff, argumentieren die Forscherinnen und Forscher des Teams. So könnte bei einem Teil der Betroffenen gar nicht das Tau-Protein für die Demenz verantwortlich gewesen sein. Welche Rolle das Tau-Protein im Einzelfall spielte, lässt sich erst durch eine Biopsie des Hirngewebes nach dem Tod zweifelsfrei klären. Zudem sei die Anzahl der Versuchspersonen recht klein gewesen.

Weitergehende Analysen zeigten immerhin, dass AADvac1 womöglich verhinderte, dass sich das so genannte Neurofilament-Leichtketten-Protein (NFL) im Hirn der Geimpften ansammelte. Es gilt als Marker, der anzeigt, dass sich neurodegenerative Prozesse abspielen, und könnte darauf hinweisen, dass auch der Verfall der Hirnleistung gebremst wurde. In Folgestudien könnten nun die möglichen Wirkungen der Impfung eingehender untersucht werden.

Ein weiterer Ansatz zur Behandlung der Alzheimerkrankheit besteht darin, Amyloidplaques im Gehirn zu verringern. Diese Plaques, bestehend aus dem Protein Beta-Amyloid, könnten ebenfalls zur Entstehung der Demenzform führen. Kürzlich wurde ein umstrittenes Medikament in den USA zugelassen, das über eine Immunreaktion die Plaques im Gehirn beseitigen will. Ob es so auch die Hirnleistung bessert, ist allerdings ebenfalls nicht klar.

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