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Ozeanien: Amerikanische Hühner stammen aus Polynesien

Obwohl Hühner zu keiner Zeit wild in Amerika lebten, verraten historische Aufzeichnungen, dass sie bereits bei Ankunft der Europäer ein beliebtes Haustier der Indianer waren. Ein Forscherteam um Alice Storey von der University of Auckland (Neuseeland) will jetzt die rätselhafte Herkunft des Federviehs entdeckt haben: Polynesische Seefahrer haben vermutlich die Tiere auf den Kontinent gebracht.

Die Forschungen Storeys liefern einen weiteren starken Anhaltspunkt dafür, dass tatsächlich Kontakte zwischen Polynesiern und Indianern stattgefunden haben könnten. Bislang galt dieser Standpunkt als Außenseitermeinung.

Die Forscher stützen sich auf die Analyse von Hühnerknochen, die sie auf der chilenischen Arauco-Halbinsel ausgruben. Storey berichtet, die Datierung der Knochen habe einerseits zum ersten Mal Hühnerhaltung in vor-kolumbischer Zeit archäologisch nachweisen können. Zum anderen fanden sie überraschende Übereinstimmungen zwischen dem aus den südamerikanischen Knochen gewonnenen Erbgut und dem pazifischer Exemplare.

Den Forschern zufolge zeige sich in der DNA eine eindeutige Verwandtschaft mit Hühnern in Polynesien. Die alternative Erklärung, nach der eine Einfuhr der Haustiere von Südostasien aus erfolgt sei, könne deshalb ausgeschlossen werden.

Der vermutete Zeitpunkt des Kontakts – vor rund 600 bis 800 Jahren – passe außerdem gut zur Besiedlungsgeschichte des pazifischen Raums: Zu jener Zeit begannen die Polynesier mit der letzten großen Expansionswelle, bei der sie auch die am weitesten entfernten Archipele erreichten.

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