Klimawandel: Antarktis verliert doch große Mengen Eis pro Jahr
Zwischen April 2002 und August 2005 verlor die Antarktis nach Messungen von US-Forschern jährlich etwa 152 Kubikkilometer Eis mit einer Unsicherheit von plus oder minus 80 Kubikkilometern. Das Schrumpfen des Eispanzers habe damit etwa 0,4 Millimeter pro Jahr zum weltweiten Anstieg des Meeresspiegels beigetragen, schätzen Isabella Velicogna und John Wahr von der Universität von Kalifornien in Pasadena auf Grund von Satellitenmessungen. Der massive Schmelzprozess findet vor allem an der Eisdecke im Westen der Antarktis statt [1].
Erst vor zwei Wochen hatten bereits Wissenschaftler der Universität von Kansas gemeldet, dass auch Grönlands Gletscher schneller ins Meer fließen und schmelzen, als sie als durch Schneefall nachwachsen [2]. Der UN-Klimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) hatte 2001 noch ein Wachstum der polaren Eismassen für das 21. Jahrhundert prognostiziert, weil bei einem wärmeren Klima steigende Niederschläge an Nord- und Südpol erwartet werden.
Die Messdaten der aktuellen Studie stammen von den beiden Grace-Satelliten: Sie errechnen die Massenverteilung auf der Erde aus Veränderungen in deren Gravitationsfeld. Das Satelliten-Tandem umkreist den Globus auf einer polnahen Umlaufbahn und registriert extrem genau, wie sich ihr Abstand zueinander durch Variationen im irdischen Schwerefeld verändert.
Der große Wertebereich für die Eisverluste von 72 bis 232 Kubikkilometern rührt daher, dass die Millimeter genauen Messgeräte der Grace-Satelliten nicht unterscheiden, ob Massenveränderungen durch Schneefall oder durch Bewegungen der Erdkruste entstehen. Die Antarktis war während der letzten Eiszeit von einer viel mächtigeren Eisdecke überzogen, deren Last den Kontinent in den viskosen Erdmantel drückte. Die Ausgleichsbewegungen dauern bis heute an. Der genaue Betrag dieser Hebung lässt sich nicht genau abschätzen, er muss aber von den Grace-Werten abgezogen werden, um Aussagen über die Veränderungen der Eismasse zu bekommen.
Erst vor zwei Wochen hatten bereits Wissenschaftler der Universität von Kansas gemeldet, dass auch Grönlands Gletscher schneller ins Meer fließen und schmelzen, als sie als durch Schneefall nachwachsen [2]. Der UN-Klimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) hatte 2001 noch ein Wachstum der polaren Eismassen für das 21. Jahrhundert prognostiziert, weil bei einem wärmeren Klima steigende Niederschläge an Nord- und Südpol erwartet werden.
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