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Galaxienentwicklung: Antennen-Galaxien näher als gedacht

NGC 4038 und -4039 gelten als eines der Paradebeispiele für kollidierende Sternsysteme. Ihre Entfernung gab den Astronomen bislang Rätsel auf, die nach Beobachtungen eines Teams um Ivo Saviane von der Europäischen Südsternwarte ESO nun jedoch hinfällig sind.

Bisherige Messungen hatten vermuten lassen, dass die Antennen-Galaxien, wie das Paar meist genannt wird, zwischen 65 und 100 Millionen Lichtjahre entfernt liegen. Dazu passten allerdings einige Beobachtungen nicht, die sie zu Exoten unter den Welteninseln machen: Ihre Infrarotstrahlung ist stärker als üblich, bestimmte Objekte leuchten heller als normal, bei der Kollision gebildete Sternhaufen sind zu groß.

Saviane und seine Kollegen verwendeten jetzt das Weltraumteleskop Hubble, um in den Ausläufern der "Antennen" rote Riesensterne zu untersuchen. Von dieser Sonnenart ist bekannt, dass die hellsten von ihnen eine genau bekannte maximale Leuchtkraft erreichen. Damit konnte die Entfernung neu ermittelt werden, sie liegt demnach bei "nur" 45 Millionen Lichtjahren – etwa die zwanzigfache Distanz von der Milchstraße zur nächsten großen Nachbarin, der Andromedagalaxie (M 31).

In diese Nähe gerückt verlieren die beiden Sternsysteme ihren Exotencharakter und sie legen für Galaxien übliche Eigenschaften an den Tag. (dre)

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