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Meeresforschung: Arktis: Warmwasser breitet sich weiter aus

Der 2004 erstmals beobachtete Zustrom relativ warmen Meerwassers in das Nordpolarmeer scheint sich weiter auszubreiten und könnte auf eine nachhaltige Erwärmung dieses Seegebiets hinweisen.

Vor rund zweieinhalb Jahren reichte dieses Warmwasser nur bis in die Laptev-See vor der Küste Sibiriens, wie fest auf dem Meeresboden verankerte und unterhalb des Wasserspiegels schwimmende Messbojen aufzeichneten. Neuere Messfahrten und Bojendaten zeigen aber, dass dieser Einfluss mittlerweile weiter Richtung Alaska und Kanada vorgedrungen ist – in manchen Regionen seien sogar zuvor noch nicht notierte, ungewöhnlich hohe Wassertemperaturen aufgezeichnet worden, betont Igor Polyakov, der Leiter der Expedition von der Universität von Alaska in Fairbanks.

Besonders ausgeprägt betrifft dieser Wärmeeinfluss Wassertiefen zwischen 150 und 800 Metern, doch wirkt sich dies auf den gesamten Wasserkörper aus. Die steigenden Temperaturen beeinträchtigen dabei auf Dauer die Ausbildung von Meereis, was wiederum eine weitere Erwärmung der See bedingt: Statt wie Eis die Sonneneinstrahlung fast komplett zu reflektieren, speichert der dunkle Wasserkörper diese in Teilen als Wärmeenergie. Da die genauen Hintergründe des Zustroms jedoch noch nicht geklärt seien, verweist Polyakov auf weiteren Forschungsbedarf.

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