Klimawandel: Arktischer Frühling kommt Wochen früher
Während der letzten zehn Jahre hat sich der Beginn des Frühlings in hohen arktischen Breiten deutlich nach vorne verlagert: Manche Tierarten beginnen mittlerweile bis zu dreißig Tage früher mit der Eiablage, ähnlich vorgezogen beginnt bei einigen Pflanzenarten die Blüte – in einer Region, in der bislang normalerweise zwischen Schneeschmelze und Frost nur drei bis vier Monate vergingen.
Im Durchschnitt ist der nordische Frühling nun knapp über zwei Wochen eher in voller Fahrt, so Toke Høye von der Universität von Aarhus in Roskilde und seine Kollegen nach dem Vergleich phänologischer Daten verschiedener nordgrönländischer Pflanzen-, Insekten- und Vogelarten mit früheren Studien. Damit übertrifft die Arktis deutlich ähnliche Terminverschiebungen in den gemäßigten Breiten, wo Pflanzen während des letzten Jahrzehnts durchschnittlich nur 2,5 Tage früher zu blühen begannen als zuvor. Diese gravierenden zeitlichen Unterschiede führen die Forscher auf die massive Erwärmung der Arktis im Vergleich zu anderen Klimazonen zurück: Die Region heizte sich bislang doppelt so stark auf wie beispielsweise die mittleren Breiten. (dl)
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