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Artenschutz: Ausgangssperre für Hauskatzen endet vorzeitig

Zum Schutz der Haubenlerche durften Katzen in Walldorf drei Monate lang nicht mehr aus dem Haus. Die Maßnahme war vielfach kritisiert worden. Nun endet sie früher als geplant.
Schleichende Hauskatze
Eine Katze schleicht im heimischen Wohnzimmer herum. In Walldorf durften sich Hauskatzen in den letzten Monaten ausschließlich innerhalb der eigenen vier Wände bewegen.

Nach einem dreimonatigen Ausgangsverbot zum Schutz einer bedrohten Vogelart dürfen sich Katzen im baden-württembergischen Walldorf nun wieder frei bewegen. Damit endet die bundesweit einzigartige Maßnahme im Rhein-Neckar-Kreis zwei Wochen früher als geplant. Das gab das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis in einer Pressemitteilung bekannt. Dank der Wetterlage seien die Jungtiere der vom Aussterben bedrohten Haubenlerchen so weit entwickelt, dass kein Risiko mehr für sie bestehe, begründete die Behörde den Schritt. Deshalb dürften frei laufende Katzen nun wieder vor die Tür.

Gleichzeitig stellte die Behörde klar, dass die ursprüngliche Allgemeinverfügung mit der jetzigen Teiländerung nicht aufgehoben sei. »Sie gilt bis zum Jahr 2025 weiter – jeweils im Zeitraum vom 1. April bis einschließlich 31. August«, bekräftigte das Amt, bei dem einige Katzenbesitzer Widerspruch eingelegt hatten. Gegen einen Halter war ein Zwangsgeld von 500 Euro verhängt worden. Dessen Tier war dem Amt zufolge dabei beobachtet worden, wie es nahe dem Brutgebiet der Vögel im Süden des Ortes auf Jagd ging.

Die Anordnung war Mitte Mai sehr kurzfristig in Kraft getreten und hatte bundesweit Aufsehen erregt. Das Landratsamt rechtfertigt das Freilauf-Verbot mit dem Hinweis auf nur noch 60 Brutreviere im Land. Von den Katzen gehe eine erhebliche Gefahr aus für die Bodenbrüter, die zudem ausschließlich am Boden nach Nahrung suchten. In Walldorf-Süd habe es im vergangenen Jahr nur noch drei Brutpaare gegeben. Tierschützer hatten hingegen auf die missliche Lage der an Freigang gewöhnten Katzen aufmerksam gemacht. esm/dpa

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