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Asteroidenforschung: Abschied von Vesta

Die Raumsonde Dawn und der Asteroid Vesta

Am 5. September 2012 wird Dawn die Umlaufbahn des Asteroiden Vesta verlassen; das nächste Ziel der NASA-Raumsonde ist der Zwergplanet Ceres. Im Fall eines planmäßigen Verlaufs wäre Dawn somit die erste Raumsonde, die sich in den Orbit von zwei verschiedenen Himmelskörpern des Sonnensystems begibt, um diese zu untersuchen.

Die Raumsonde Dawn und der Asteroid Vesta | Diese künstlerische Darstellung zeigt die NASA-Raumsonde Dawn in der Nähe des Asteroiden Vesta. Dawn war am 16. Juli 2012 in eine Umlaufbahn von Vesta eingeschwenkt und hatte die Topografie sowie die Mineralogie dieses Protoplaneten untersucht. Am 5. September 2012 wird sie ihn verlassen und sich auf den Weg zum Zwergplaneten Ceres machen; im Februar 2015 soll sie diesen erreichen.

Dawn war am 27. September 2007 im Rahmen des Discovery Programms der US-Raumfahrtbehörde NASA gestartet. Ziel der Mission ist es, Objekte des Asteroidengürtels zwischen Mars und Jupiter aus nächster Nähe zu untersuchen und so Aufschlüsse über die Geschichte unseres Sonnensystems zu gewinnen. Zu diesem Zweck wurden die beiden größten Objekte des Asteroidengürtels ausgewählt: der Asteroid Vesta mit einem Durchmesser von rund 530 Kilometern und der Zwergplanet Ceres mit einem Durchmesser von rund 950 Kilometern.

Bei Vesta handelt es sich um einen der ältesten Objekte in unserer Nachbarschaft: Es ist ein Protoplanet, entstanden rund zwei Millionen Jahre nach der Geburt des Sonnensystems. Dawn trat am 16. Juli 2011 in seinen Orbit ein und wurde schließlich bis auf eine Höhe von rund 210 Kilometern über dem Asteroiden abgesenkt. Wissenschaftler untersuchten die Topografie sowie die Mineralogie von Vesta. Dabei fanden sie unter anderem heraus, dass Vesta einst wahrscheinlich komplett aufgeschmolzen war und sich anschließend mit einem Eisenkern und geschichtetem, vermutlich silikathaltigem, Gestein neu gebildet hat. Vesta ähnelt somit von seiner Zusammensetzung her eher einem kleinem Planeten als einem typischen Asteroiden.

Mithilfe ihres Ionenantriebs soll Dawn sich nun auf den Weg zu Ceres machen und diese im Februar 2015 erreichen. Anders als die felsige Vesta ist Ceres eisig: Aufgrund von Messungen mit dem Hubble Weltraumteleskop vermuten Forscher, dass dieser Zwergplanet über eine Kruste aus Mineralien und gefrorenem Wasser verfügt. Darunter soll sich ein Mantel aus ehemals geschmolzenem Wassereis befinden, der seinerseits einen felsigen Kern umhüllt. Nachdem Dawn in die Umlaufbahn von Ceres eingeschwenkt ist, soll die Sonde den Zwergplaneten bis Juli 2015 untersuchen.

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  • Quellen
Pressemitteilung der NASA, 30. August 2012

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