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Infrarotastronomie: AstroViews: Hommage an Herschel

Die Sternentstehungsregion W40 im Sternbild Adler

Europas Infrarotsatellit Herschel ist das zentrale Thema der sechsten Folge unserer "AstroViews". Zwar musste Herschel vor rund einem Monat seine Beobachtungen einstellen, aber seine reiche Ausbeute an Messdaten wird die Astronomen noch über viele Jahre hinweg intensiv beschäftigen. Wir blicken auf die Mission zurück und und stellen Ihnen die bahnbrechenden Ergebnisse über das kühle Universum vor. Dabei reicht die Spanne der beobachteten Objekte von Himmelskörpern in unserem Sonnensystem über Sternentstehungsregionen bis hin zu Galaxienverschmelzungen im frühen Universum.

Nach rund vier Jahren im All war das Kühlmittel für die wärmeempfindlichen Sensoren erschöpft, so dass das Teleskop wegen seiner eigenen Wärmeabstrahlung "erblindete" (wir berichteten). Noch steht die Europäische Raumfahrtbehörde ESA in Kontakt mit dem Forschungssatelliten, der seinen Standort am Lagrangepunkt L2 bereits verlassen hat und nun mit 75 Meter pro Sekunde von der Erde fortstrebt. Er ist mittlerweile 1,96 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, das entspricht der 5,1-fachen Entfernung des Mondes zur Erde, so dass die Funksignale von Herschel rund sechs Sekunden zu uns benötigen. Der Satellit befindet sich nun auf einer Sonnenumlaufbahn, die verhindern soll, dass das Teleskop in den nächsten 100 Jahren auf die Erde stürzt.

Zurzeit werden noch letzte Tests und Messungen an den technischen Systemen des Satelliten durchgeführt, Anfang Juni soll der Satellit vollständig abgeschaltet werden. Kurz davor werden noch einmal die Bordtriebwerke von Herschel gezündet, um den gesamten Treibstoffvorrat zu erschöpfen. Damit soll verhindert werden, dass die Resttreibstoffe eines Tages durch die Einstrahlung der Sonne explodieren und Herschel in eine Trümmerwolke verwandeln, deren Position sich nicht sicher bestimmen lässt.

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  • Quellen
ESA Herschel Twitter Feed, 3. Juni 2013

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