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News: Auch teilweiser Rauch-Verzicht hilft

'Glimmstengel - zumindest teilweise - ade!' - So lautet die neueste Devise der Fachleute. Wer nicht ganz mit dem Zigarettenrauchen aufhören kann, sollte wenigstens versuchen, den Konsum teilweise einzustellen.
Der Hintergrund: 90 Prozent der Fälle von Lungenkrebs sind auf das Rauchen zurückzuführen. Hier kommt es zu einer Dosis-Wirkungsbeziehung zwischen der Zahl der gerauchten Zigaretten und der Karzinom-Gefährdung.

Michael Kunze, Vorstand des Instituts für Sozialmedizin der Universität Wien, und andere international bekannte Experten haben deshalb unter der Zuhilfenahme von "Nikotin-Ersatzmittel" (Kaugummi, Pflaster, Inhalator) Strategien entwickelt, um zumindest zu einer teilweisen Reduktion des Glimmstengel-Konsums zu kommen. Im European Respiratory Journal veröffentlichten sie vor kurzem eine Übersichtsarbeit, in der die neuen Ideen vorgestellt werden: "Bei Krebs, Herzkreislauf-Erkrankungen und chronischen Lungenerkrankungen sowie bei [tabakbedingten] Problemen während der Schwangerschaft besteht eine Dosis-Abhängigkeit. Reduziertes Rauchen (weniger Zigaretten etc.) könnte also für Menschen von Vorteil sein, mit dem Griff zur Zigarette nicht aufhören können oder nur teilweise wollen."

Besonders bei denjenigen, die unter einer starken Nikotin-Abhängigkeit leiden (speziell: Männer), wären daher auch alle Möglichkeiten einer Ersatztherapie mit Nikotin via Kaugummi & Co. auszuschöpfen. Der Leitspruch von Kunze: "Nikotin ist eine relativ günstige Droge. Wahrscheinlich ist die Substanz selbst nicht gefährlicher als eine Tasse Kaffee. In der Verpackung des Nikotins in der Zigarette liegt das Unglück." – In Sachen Lungenkrebs seien das die im Rauch enthaltenen kanzerogenen Stoffe, in Sachen Herzerkrankungen das Kohlenmonoxid.

Die Experten sind der Meinung, es "könnten tausende Menschenleben gerettet werden, wenn man das Rauchen um 50 Prozent reduzieren könnte. In der Europäischen Union würde eine solche Reduktion pro Jahr mindestens 100.000 Menschenleben retten. Auch eine nur einprozentige Reduktion würde (in der EU) rund 1.000 Menschenleben retten."

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