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News: Aus für Verschwörungstheorie?

Rund vierzig Jahre nach der ersten Mondlandung digitalisieren Forscher der Universität von Arizona die Filme, welche die Astronauten der Apollo-Missionen zur Erde mitbrachten. Danach stehen die Bilder der Wissenschaft und der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung.
Aufnahme der Mondoberfläche
Das Projekt ist eine Kooperation zwischen dem Johnson Space Center der NASA in Houston und der Arizona State University. Bisher liegen die Aufnahmen der Apollo-Missionen lediglich in analoger Form vor. Abzüge der Originale, die Details der Mondoberfläche aber auch die Astronauten bei der Arbeit zeigen, können bisher nur in Bibliotheken und Forschungseinrichtungen der NASA eingesehen werden. Die Qualität dieser Kopien lässt allerdings sehr zu wünschen übrig. Die nun zu erstellenden Scans der Filme sollen jedoch sogar die Körnung der Emulsion erkennen lassen.

„Für mich geht ein Traum in Erfüllung“, freut sich der Professor für Geowissenschaften an der Arizona State University, Mark Robinson. Er leitet das Projekt von Seiten der Universität.

Bislang hielt die NASA das Originalmaterial der Apollo-Missionen größtenteils unter Verschluss. Die Wissenschaft und Öffentlichkeit hatte bislang lediglich Zugang zu einigen Kopien (oder noch schlechteren Kopien der Kopien) dieser Bilder. Das Apollo Digitizing Project nimmt sich nun der Originale an. Die Mitarbeiter setzten sich sogar mit dem Hersteller ihres Scanners in Verbindung, um dessen Empfindlichkeit zu optimieren. Bei einer Auflösung von 200 Pixeln pro Millimeter und sechzehntausend Graustufen, lässt sich sogar die Körnung des Originalfilms erkennen. Die besten Bilder aus dem Mondorbit zeigen Details der Oberfläche, von nicht einmal einem Meter Länge.

Eine derart hohe Auflösung hat natürlich ihrer Preis: Die Rohscans weisen eine Dateigröße von 1,3 Gigabyte auf. Ein spezielles Verfahren überträgt beim Herunterladen der Bilder auf der Webseite des Projekts nur die benötigten Informationen. Außerdem stehen die Aufnahmen in unterschiedlichen Qualitätsstufen zur Verfügung.

Innerhalb von drei Jahren soll die Arbeit abgeschlossen und die 36000 Bilder vollständig digitalisiert sein. "Diese Fotos sind wissenschaftlich äußerst wertvoll, obwohl sie schon vor Jahrzehnten entstanden sind", meint Robinson. "Außerdem glaube ich, dass sie jedermann einen wunderbaren Blick auf diese kleine, alte Welt in unserer Nachbarschaft erlauben."

AK

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