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Erythrit: Aus Stroh mach Süßstoff - Schimmelpilzen sei dank

Ein nahezu kalorienfreier Zuckerersatzstoff lässt sich jetzt deutlich kostengünstiger herstellen. Forscher haben dazu einen Pilz gentechnisch verändert.
Zucker aus Stroh

Erythrit oder auch Erythritol gilt als vergleichsweise praktikabler Ersatzstoff für Zucker, da er im Unterschied zur anderen Zuckeralkoholen nicht abführend wirkt. Darüber hinaus ist er praktisch kalorienfrei und erzeugt keine Karies. Vor allem die Herstellungskosten schlugen bislang jedoch negativ zu Buche.

Süße aus Stroh | Die Wiener Forscher testeten verschiedene Stämme von Trichoderma reesei auf ihre Tauglichkeit.

Wie der "Standard" berichtet, hat es ein Forscherteam um Astrid Mach-Aigner von der TU Wien nun geschafft, den Herstellungsprozess stark zu vereinfachen: Sie modifizierten im Rahmen ihrer Studie das Erbgut des Schimmelpilzes Trichoderma reesei, der nun das Süßungsmittel in nennenswerten Mengen produziert.

Die Forscher überexprimierten dazu die entsprechenden Gene, die dem Pilz bereits in seinem ursprünglichen Zustand die Herstellung von Erythrin erlauben. Als Ausgangsstoff für die Süßstoffproduktion kann der Schimmelpilz Zellulose verwenden – beispielsweise aus Weizenstroh, aus dem zuvor das schwer verdauliche Lignin entfernt wurde.

Erythrit taucht auch natürlicherweise in einigen Nahrungs- und Genussmitteln auf, darunter Bier, Sake und Wein sowie Obst, schreiben die Forscher. Seine Süßkraft liege bei 60 bis 80 Prozent von der von gewöhnlichem Zucker.

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