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Forschungspolitik: Australien erlaubt therapeutisches Klonen

Embryonale Stammzellen
Die australische Regierung hat einen Gesetzentwurf verabschiedet, der den dortigen Wissenschaftlern zukünftig erlaubt, geklonte menschliche Embryonen für Forschungszwecke herzustellen. Das bisherige Verbot von 2002 fiel trotz des Widerstands des konservativen Premierministers John Howard und des Oppositionsführers Kevin Rudd von der Labour Party. Damit reiht sich Australien in die kleine Gruppe von Ländern ein, in denen therapeutisches Klonen durchgeführt werden darf – etwa Großbritannien, Südkorea und die USA.

Beim therapeutischen Klonen produzieren Forscher embryonale Stamm- aus Eizellen, deren Kern sie durch das Äquivalent einer Körperzelle austauschten. Mit dem Gesetzentwurf werden aber auch verwandte Methoden zulässig: So ist es nun ebenfalls erlaubt, embryonale Stammzellen parthenogenetisch – also aus unbefruchteten Eizellen – zu erzeugen oder das den Zellkern umgebende Zytoplasma von einer Zelle auf eine andere zu übertragen.

Eine große Ausweitung der Stammzellforschung auf dem Fünften Kontinent sei jedoch trotz der Gesetzesänderung nicht zu erwarten, sagt Tejia Peura, eine australische Stammzellforscherin. Denn wie in anderen Ländern, in denen therapeutisches Klonen legal ist, wird Australien die Entlohnung von Eizellspenderinnen verbieten, was wahrscheinlich zu einer beschränkten Verfügbarkeit von entsprechendem Gewebematerial führen werde. (ahu)

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