Kuhfladenbeseitigung: Australien wildert europäische Mistkäfer aus
In Australien wird in dieser Woche ein aus Europa importierten Mistkäfer freigesetzt. Onthophagus vacca soll helfen, die Massen an Mist beherrschbar zu machen, die die rund 28 Millionen australischen Rinder produzieren. Im Frühjahr 2015 folgt dann noch Bubas bubalus, ein zweiter Mistkäfer für südlichere Regionen.
Über Sinn und Zweck der Aktion berichtet Jane Wright von der durchführenden Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO) ausführlich in einem Beitrag auf "The Conversation". Die beiden Käfer sind beileibe nicht die ersten Neuankömmlinge in Australien: Zwischen 1969-1987 und 1990-1992 wurden bereits 43 Mistkäferarten eingeführt, 23 davon konnten sich halten.
Laut Wright bevorzugen einheimische Käfer eher die Hinterlassenschaften von Kängurus und Koalas, und die früher eingeführten Arten sind überwiegend im Sommer aktiv. Das ermöglicht es Myriaden von Fliegen, ihre Nachkommen im frühjährlichen Kuhdung großzuziehen. Dadurch haben sich die Fliegen zu einer Plage entwickelt. Ihr hoffen nun die Forscher, mit Hilfe der Käfer begegnen zu können.
Die Mistkäfer rollen den Mist zu Kugeln, legen Eier darin ab und vergraben die Kugeln dann im Boden. Dadurch machen sie zum einen den Fliegen Konkurrenz und sorgen zum anderen für eine Düngung des Weidelands.
Die Exemplare von Onthophagus vacca und Bubas bubalus wurden im Süden Frankreichs gefangen und per Flugzeug nach Australien gebracht. Der Wiederauswilderungsprozess setzt umfangreiche Quarantänemaßnahmen voraus – und verlangt zudem, dass sich die Tiere von der europäischen auf die australische Jahreszeit umstellen.
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