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Verschollenes Flugzeug: Autonome U-Boote suchen MH370

Strömungssimulationen und ein Schwarm Hightechdrohnen sollen das mysteriöse Ende von Flug MH370 doch noch aufklären.
Boeing 777 im Flug, ohne Markierungen

Eine Flotte von Unterwasserdrohnen, jede von ihnen sechs Meter lang und fast zwei Tonnen schwer, sollen eines der größten Rätsel der modernen Luftfahrt lösen: das Verschwinden von MH370. Die Boeing 777 der Malaysian Airlines startete am 8. Mai 2014 mit 239 Menschen an Bord von Kuala Lumpur in Richtung Peking. Sie kam aber niemals dort an. Die spärlichen Kontaktdaten sowie Analysen der Dopplerverschiebung der Funksignale deuteten auf eine Absturzstelle irgendwo in einem weiten Bogen über 1000 Kilometer westlich von Australien. Nachdem die erste Suchaktion im Januar 2017 erfolglos abgebrochen wurde, soll nun mit Hilfe des norwegischen Spezialschiffs "Seabed Constructor" ein neuer Anlauf mit leistungsfähigeren Fahrzeugen in einem erweiterten Suchgebiet gestartet werden.

Neue Analysen der möglichen Driftrouten angeschwemmter Trümmer sowie Satellitenaufnahmen schwimmender Teile aus der Zeit nach dem Absturz deuten nach Ansicht von Fachleuten darauf hin, dass das Wrack nordwestlich des bisher mit Unterwasserfahrzeugen abgesuchten Gebiets liegen könnte. Deswegen will das Unternehmen Ocean Infinity mit den als HUGINs bezeichneten Unterwasserdrohnen einen zusätzlichen, etwa 25 000 Quadratkilometer großen Suchbereich abdecken, berichtet der "Economist". Die batteriebetriebenen Fahrzeuge können bis zu 6000 Meter tief tauchen und so, anders als das bei der vorherigen Suche eingesetzte U-Boot, im gesamten fraglichen Areal nahe am Meeresgrund suchen.

Zusätzlich können die autonomen Fahrzeuge selbstständig potenzielle Gefahren des zerklüfteten Meeresbodens erkennen und, so die Hoffnung, vermeiden. Aufspüren sollen diese Hightech-U-Boote das Wrack mit Hilfe zweier spezialisierter Sonare, die nicht nur die Form des Meeresbodens erkennen, sondern auch seine Textur. Dadurch sollen sich metallische Trümmer deutlich von Schlamm und Gestein abheben. Das Erkennen des Unterschieds allerdings obliegt keinem Computer – ob die Drohnen auf etwas Aussichtsreiches gestoßen sind, entscheidet ein menschliches Auswertungsteam. In solch einem Fall kehrt eines der U-Boote an den entsprechenden Ort zurück, um ihn näher in Augenschein zu nehmen. Ziel der angeblich von der malaysischen Regierung allein in Auftrag gegebenen Suche sind die Flugschreiber von MH370: Nur sie können das Rätsel der verschwundenen Maschine endgültig aufklären.

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