Von dieser "Verjüngungskur" war bislang nur bekannt, daß sie in Tierversuchen erprobt wurde. Der Erfolg beim Menschen ist jedoch noch nicht erwiesen, da die so gezeugten Babies noch nicht geboren worden sind. Dem Verfahren liegt eine einfache Erkenntnis zugrunde: Das zunehmende Alter einer Frau macht sich bei den Eizellen weniger am Material des
Zellkerns bemerkbar, das bleibt vom Alterungsprozeß nahezu verschont. Dagegen verlieren die anderen
Zellorganellen – und hier besonders die für die Energieversorgung zuständigen
Mitochondrien – schnell an Leistungsfähigkeit. Ab einem bestimmten Alter kann aus solchen Eizellen kein Kind mehr heranwachsen. Wenn man nun das
Zellplasma durch jenes aus der Eizelle einer jüngeren Frau ersetzt, sollte das wie ein Jungbrunnen wirken. Genau dies haben die kalifornischen Mediziner des
Huntington Reproduction Centre mit einer feinen Spritze getan.
Die Sache kann freilich einen Haken haben. Denn in der Zelle verfügt nicht nur der Zellkern über Erbsubstanz. Gerade in den Mitochondrien finden sich auch verschiedene Gene. Welche Folgen es hat, wenn Gene zweier verschiedener Frauen miteinander kombiniert werden, ist momentan nicht abzusehen. An den beiden Kindern, die in gewissem Sinne jeweils zwei Mütter und einen Vater haben, wird man ablesen können, ob die Gene der Mitochondrien die Entwicklung des Organismus beeinflussen.
Schreiben Sie uns!