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Frühkindliche Entwicklung: Babys wissen, was Mama vorhat

Mutter werden, Mutter sein ...

Babys lieben es, getragen zu werden: In den Armen von Mutter oder Vater fühlen sie sich sicher und geborgen. Eine Studie von Forschern um die Psychologin Vasudevi Reddy von der University of Portsmouth zeigt nun, dass bereits zwei Monate alte Säuglinge wissen, wann ihre Eltern sie hochheben wollen – dementsprechend verändern sie auch ihre Körperhaltung: Kommt die Mutter ihnen etwa mit ausgestreckten Armen entgegen, werden die Kleinen ruhiger und spannen ihren Körper an, was das Hochheben deutlich erleichtert.

Babys wissen, wann sie hochgehoben werden | ...und passen ihre Körperhaltung daran an.

Für das Experiment wurden Säuglinge im Alter von zwei bis vier Monaten auf eine Druckmatte gesetzt, die jede Veränderung ihrer Körperposition misst. In verschiedenen Situationen konnte so die Reaktion der Säuglinge auf Handlungen ihrer Mütter registriert werden: Erwarteten die kleinen Probanden, gleich hochgehoben zu werden, streckten sie ihre Beine aus und spannten sie an, um die Stabilität des Körpers zu erhöhen; gleichzeitig öffneten oder hoben sie ihre Arme, was der Mutter einen sichereren Griff ermöglichte. Befanden sich die Babys einmal in den Armen ihrer Eltern, strampelten sie zudem deutlich weniger.

Interessanterweise stellten die Forscher auch fest, dass die Säuglinge mit steigendem Alter zunehmend ihre Aufmerksamkeit vom Gesicht der Mutter auf ihre Hände lenkten – ein Hinweis darauf, dass sie bereits lernten, die Vorhaben ihrer Eltern (das Hochheben) zu antizipieren. "Sie passen sich schnell daran an, leichter von den Eltern hochgehoben zu werden", fasst Reddy ihre Ergebnisse zusammen.

Die Forscherin vermutet auch, dass sich diese Fähigkeit bereits kurz nach der Geburt ausbildet. Das zeigt, dass schon Säuglinge die Handlungen anderer Menschen nachvollziehen können – zumindest dann, wenn sie auf sie selbst gerichtet sind.

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