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Antike: Bedeutende Gottesdarstellung in der Südosttürkei

Auf der Basaltstele
Jupiter Dolichenus war im Römischen Reich überaus beliebt – insbesondere natürlich beim Militär. Seinen Ursprung hatte der Kult in der südosttürkischen Stadt Doliche, von wo römische Soldaten ihn verbreiteten und schließlich auf den römischen Hauptgott Jupiter übertrugen. Zum ersten Mal fanden nun deutsche Archäologen eine Darstellung des beliebten Soldatengottes in seiner südosttürkischen Heimatstadt.

In 1200 Metern Höhe hatten die Einwohner Doliches ihrem Stadtgott auf dem nahe gelegenen Berg Dülük Baba Tepesi ein Heiligtum errichtet. Dort entdeckten die Forscher unter der Leitung von Engelbert Winter (Universität Münster) eine über einen Meter hohe Basaltstele mit dem Bild der Gottheit. Wie die mesopotamischen Wettergottheiten steht auch er auf einem Stier und trägt ein Blitzbündel und eine Doppelaxt in den Händen.

Dass es sich bei der hoch gelegenen Kultstätte um ein Heiligtum des Gottes von Doliche handelt, konnten die Archäologen anhand von Weihinschriften belegen. Die bildliche Darstellung ermöglicht nun erstmals Erkenntnisse zum einheimischen Charakter des Gottes, dessen Verbreitung im gesamten Römischen Reich hier seinen Ausgang nahm.

Die Eingliederung Doliches in das Römische Reich erfolgte im späten 1. Jahrhundert v. Chr. und wurde mit der Zerstörung durch die Perser im Jahre 256 n. Chr. beendet.

Miriam Müller

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