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Bedrohte Arten: Artenschützer feiern Nachwuchs von Tasmanischen Teufeln

Die Beutelteufel gab es nur noch auf Tasmanien, und dort starben sie oft an einem typischen Krebs. Nun leben und vermehren sie sich auf dem australischen Festland: Hier der erste Nachwuchs seit rund 3000 Jahren.
Ein Beutelteufel oder Tasmanischer Teufel, Sarcophilus harrisii

Schon vor einigen Jahren hatte die Regierung des australischen Bundesstaats Victoria darüber nachgedacht, die stark bedrohten Tasmanische Teufel auf dem Festland Australiens anzusiedeln, wo die Beutelteufel seit rund 3000 Jahren ausgestorben sind. Nun endlich ist das Projekt erfolgreich: Erstmals sind im australischen Herbst 2021 ausserhalb von Tasmanien dort wieder Tasmanische Teufel in Freiheit geboren worden. Nachdem im vergangenen Jahr 26 der schwarzen Beuteltiere in einem Reservat nördlich von Sydney freigelassen worden waren, haben diese nun Nachwuchs bekommen. »Bisher haben wir nur zwei Weibchen kontrolliert, und insgesamt haben sie sieben Babys«, sagte ein Sprecher der Organisation Aussie Ark am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Aussie Ark hatte die kleinen Raubtiere in Zusammenarbeit mit anderen Naturschutzgruppen ausgewildert. Bis dahin lebten die angriffslustigen, bis zu acht Kilogramm schweren Tasmanian Devils nur noch auf der australischen Insel Tasmanien, der sie auch ihren Namen verdanken. Dort war ihr Bestand aber wegen einer Krebsart bedroht. Für die Auswilderung wurden krebsfreie Bestände aufgezogen, die keine Krankheitszeichen zeigen.

Auch die »Joeys«, wie die Jungtiere in Australien heißen, seien alle gesund, erklärte der Sprecher weiter. »Wir werden ihre Entwicklung weiter genau verfolgen.« Auf Instagram sprach die Organisation stolz von einem »Baby Boom«.

Die winzigen und noch völlig nackten Jungtiere kriechen nach ihrer Geburt von der Vagina in den Beutel des Muttertiers. Dort heften sie sich an die Milchdrüsen und wachsen langsam heran, bis sie nach etwa 100 Tagen den Beutel verlassen. Auch bei größeren Würfen können durch die begrenzte Zahl von Milchdrüsen nur maximal vier Babys überleben.

»Wir hatten immer Vertrauen in unser Programm, aber zu sehen, dass es schon so kurz nach der Freilassung der erwachsenen Teufel so erfolgreich ist, ist toll«, erklärte der Aussie-Ark-Sprecher. Das zeige, dass das Projekt funktioniere. In den kommenden zwei Jahren würden weitere Tasmanische Teufel (Sarcophilus harrisii) auf dem Festland ausgewildert.

Seit 1941 stehen die Tiere unter Schutz. In der Natur unterstützen sie die Kontrolle von Wildkatzen und Füchsen, die andere gefährdete Arten bedrohen. Beutelteufel haben einen extrem starken Biss. Charakteristisch sind die roten Ohren, ein wildes Kreischen und ein übler Geruch, den die Tiere bei Erregung ausströmen.

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