Sie müssen jedoch beachten, dass der Erdtrabant am 22. Mai nur als relativ schmale Sichel am Himmel steht. Sie sehen also nicht die ganze Mondscheibe. Dort, wo der Saturn hinter den Mond taucht, liegt dessen Scheibe im Dunklen. Der Ringplanet scheint also im Nichts zu verschwinden. Versuchen Sie, die Mondsichel in Ihrer Vorstellung zu einem Vollkreis zu ergänzen, um eine Ahnung davon zu bekommen, wo die Ränder der Mondscheibe sind.

Von Deutschland aus gesehen verschwindet Saturn am 22. Mai in der Abenddämmerung hinter dem Erdtrabanten, und zwar zwischen 20.15 und 20.30 Uhr. Die genaue Zeit hängt davon ab, wo Ihr Beobachtungsstandort ist. In Berlin beginnt die Bedeckung 20.18 Uhr, in München erst 20.25 Uhr. Wenn man die Mondscheibe wie das Ziffernblatt einer Uhr einteilt, dann taucht der Ringplanet etwa bei der Strichmarke acht Uhr hinter sie.

Eine gute Stunde später kommt Saturn auf der anderen Seite der Mondscheibe wieder hervor, und zwar in der Nähe der Strichmarke zwei Uhr. Wann genau er auftaucht, hängt wiederum von Ihrem Standort ab. In Berlin wird das gegen 21.25 Uhr sein, in München hingegen zirka 21.32 Uhr. Wir wünschen Ihnen einen wolkenfreien Himmel und viel Spaß beim Beobachten.

FS