Kometen im September 2025: Zweite Wiederkehr des Kometen 414P (STEREO)

Der Komet 414P/STEREO hat eine interessante Entdeckungsgeschichte (siehe »Grünlicher Schweifstern«). Er wurde zuerst Anfang Mai 2016 auf Fotos der Zwillingssonde STEREO entdeckt. Seinerzeit konnte nur ein kurzer Bahnabschnitt beobachtet werden, so dass die Bahndaten unsicher waren. Die Wiederkehr wurde für das Jahr 2024 prognostiziert. Tatsächlich ist er am Himmel Mitte Januar 2021 wieder erschienen, zunächst klassifiziert als Neuentdeckung. Bereits einen Tag danach hatte Maik Meyer von der Fachgruppe Kometen die Verbindung zur Erscheinung von 2016 nachgewiesen. Es zeigte sich, dass die Winkelangaben der alten Bahndaten ziemlich gut passten, aber ein großer Fehler in der Exzentrizität und damit der Umlaufzeit angegeben war. Mit den jetzt neuen Beobachtungen war die Bahn recht sicher, und der Komet erhielt eine permanente Nummer. In diesem Herbst erscheint er nun wieder flach am Morgenhimmel. Er erreicht im September etwa 12,5 mag, so dass er im Teleskop visuell beobachtet werden kann. Diesen interessanten Kometen sollten Sie nicht verpassen!
Nicht- und langperiodische Kometen
C/2024 E1 (Wierzchoś) wandert an der Grenze der Sternbilder Nördliche Krone und Herkules nach Süden. Er befindet sich auch im September in sehr guter Beobachtungsposition am Abendhimmel. Die Helligkeit beträgt zunächst 13,5 mag und steigt zum Monatsende auf 12,5 mag an. Am 3. September begegnet er dem Stern Kappa Coronae Borealis (κ CrB, 5 mag) und am 8. September Rho Coronae Borealis (ρ CrB, 5,5 mag). Besonders nahe kommt er am 18. September dem Stern Iota der Nördlichen Krone (ι CrB, 5 mag).
C/2022 N2 (PANSTARRS) bewegt sich nördlich der Plejaden ein kleines Stück nach Nordosten. Diese Himmelsregion steht sehr hoch am Morgenhimmel. Die Helligkeit des Kometen steigt im Lauf des Monats weiter an und erreicht 13 mag.
Für C/2025 A6 (Lemmon) wird im September ein rasanter Helligkeitsanstieg erwartet: von 15 auf 12,5 mag! Die Ursache hierfür ist, dass er sich sowohl dem erdnächsten als auch dem sonnennächsten Punkt (Perihel) nähert. Zur Erdnähe kommt es am 21. Oktober, die Perihelstellung ist am 8. November. Die Helligkeit steigt also im Oktober weiter an und erreicht im November das Maximum (siehe »Komet Lemmon«). Er ist sowohl am Abend- als auch am Morgenhimmel sichtbar. Gleich am 1. September steht er in wenigen Minuten Abstand zu 414P/STEREO! Allerdings ist er dann noch recht schwach.
Kurzperiodische Kometen
414P/STEREO zieht im September einen weiten Bahnbogen von den Zwillingen durch den Krebs in den Löwen. Die Helligkeit wächst von 13,5 auf 12 mag an. Dies ist dann auch das Helligkeitsmaximum, weil der Komet das Perihel am 26. September durchläuft. Bei steigender Helligkeit wird die Sichtung am Morgenhimmel wegen der zunehmenden Horizontnähe schwieriger, bleibt aber auch zum Perihel möglich. Am Monatsanfang steht er dem Kometen Lemmon nahe. Am 4. September erleben wir eine sehr nahe Begegnung mit dem Stern Phi-1 Cancri (φ1 Cnc, 5,5 mag); am 17. September steht er Psi Leonis nahe (ψ Leo, ebenfalls 5,5 mag). Am 19. und 20. September steht Regulus (1,5 mag), der Hauptstern im Löwen, in der Nähe. Die Himmelsregion ist reich an Galaxien. Es stehen fast immer einige schwächere Exemplare unweit des Kometen. Die hellste ist die 9-mag-Galaxie NGC 3521, welche am 30. September 1,5 Grad entfernt sein wird.
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