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Berlin: Berlin ist älter als gedacht

Die Bundeshauptstadt dürfte über vierzig Jahre mehr auf dem Buckel haben als bisher angenommen. Bei Ausgrabungen auf dem Petriplatz in Berlin Mitte sind in einem Erdkeller die Reste eines Eichenbalkens freigelegt worden. Seine gut erhaltenen Jahresringe beweisen, dass der Baum im Jahre 1192 noch gewachsen ist. Sein Fälldatum liegt im Jahre 1212 (+/- 10 Jahre). Der Berliner Landesarchäologe Wilfried Menghin geht davon aus, dass er kaum mehr als ein bis zwei Jahre später verbaut wurde. Da der Balken ursprünglich Teil eines Hauses war, ist zumindest bewiesen, dass sich an dieser Stelle eine Ansieldung befand. Ob dieses Haus allerdings allein stand oder sich in der Umgebung auch andere befanden bleibt zunächst ungewiss.

Bis jetzt berief sich die Stadt immer auf ein Dokument aus dem Jahr 1237. In diesem wird der erste Pfarrer der Petrikirche genannt. Die Kirche lag damals in Cölln, einer Hälfte der Doppelstadt Berlin-Cölln an der Spree. Später wurde Cölln nach Berlin eingemeindet. Sollten sich die Aussagen Menghins bestätigen, könnte Berlin seinen Geburtstag also rund fünfundvierzig Jahre früher feiern.

Im Vergleich zu anderen Metropolen Europas ist die Stadt dennoch sehr jung: Paris entwickelte sich schon im 3. Jh. v. Chr. aus der keltischen Siedlung Lutetia und London wurde 47 n. Chr. von den Römern als Londinium gegründet.

Cindy Franke

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