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News: Beschränkungen in der Fischerei beeinflussen Seevogelpopulationen

Um eine Überfischung der Nordsee zu vermeiden, haben die Anrainerstaaten in den letzten Jahren die Fischerei stark eingeschränkt. Diese Schutzmaßnahmen können jedoch einen ungewollten Effekt auf die Populationen der Seevögel nach sich ziehen, wie Wissenschaftler aus Großbritannien, Portugal, den Niederlanden, Australien, Deutschland und Neuseeland jetzt berichten.

Die Forscher um Stephen Votier von der Universität Glasgow hatten Daten über Ernährungsverhalten und Populationsgröße der Skuas (Stercorarius skua) aus den letzten 30 Jahren gesammelt. Die Bestände dieser Raubmöwenart sind inzwischen 200-mal so groß wie vor hundert Jahren; vor allem weil sich die Vögel leicht von den Abfällen der Fischkutter ernähren konnten.

Durch die Einschränkungen in der Fischerei wurde den Skuas jedoch diese Ernährungsgrundlage entzogen, sodass sie jetzt andere Seevögel jagen. Wie die Forscher berichten, sind deswegen die Bestände an Papageientaucher, Alken, Dreizehenmöwen und Eissturmvögel in der Nordsee bereits stark zurückgegangen, bisher sei jedoch noch keine Art durch die Raubmöwen unmittelbar bedroht. Die Wissenschaftler betonen, dass das Management in der Fischerei das gesamte Ökosystem der Nordsee stärker berücksichtigen müsse.

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  • Quellen
Nature 427: 727–730 (2004)

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