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Jungsteinzeit in Westfalen: Besonderer Schmuckfund in Großsteingräbern

Besonderer Schmuckfund in Großsteingräbern
In großen Gemeinschaftsgräbern aus der Zeit von 3500 bis 2800 v. Chr. entdeckten Archäologen außergewöhnlichen Schmuck aus Tierzähnen. Nahe des Orts Erwitte-Schmerlecke im Kreis Soest konnten zudem zahlreiche Skelettteile der Bestatteten geborgen werden.

Der Tierzahnanhänger ... | ... weist am oberen Teil eine grünliche Verfärbung auf. Vermutlich war der Zahn Teil eines Schmuckstücks aus Kupfer.
Zwischen den bis zu 25 Meter langen und über vier Meter breiten Gräbern aus Steinplatten blieben die Knochen auf Grund des besonders kalkreichen Bodenmilieus ungewöhnlich gut erhalten. Bislang konnten die Forscher des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) sowie der Universitäten Münster und Göttingen 78 Bestattungen nachweisen.  

In einem von insgesamt drei Großsteingräbern kamen außerdem über 500 Tierzahnanhänger zum Vorschein: "Das ist im deutschlandweiten Vergleich außergewöhnlich viel", so die Grabungsleiterin Kerstin Schierhold. Grünliche Verfärbungen an den Zähnen rühren womöglich von Schmuckteilen aus Kupfer her, an denen die Anhänger befestigt waren. Welche Bedeutung die Tierzähne besaßen, ist bislang noch unklar. Laut Eva Cichy, Archäologin am LWL, wäre es denkbar, dass sich deren Träger damit als Angehörige einer gemeinsamen Sippe zu erkennen gaben.

In den jungsteinzeitlichen Großsteingräbern ... | ... stießen die Archäologen auf auffällig viel Schmuck aus Tierzähnen und ungewöhnlich gut erhaltene Skelettreste. Zu den ansonsten spärlichen Funden zählten auch Bernsteinperlen, Pfeilspitzen, Feuersteinklingen und Wildtierknochen.
Viele der bäuerlich geprägten Gesellschaften des jungsteinzeitlichen Europas – so wie jene in den fruchtbaren Börden von Ostwestfalen und Nordhessen – errichteten Großsteingräber. Mehrere Jahrhunderte lang dienten diese als Grabstätten, die für neue Bestattungen immer wieder geöffnet wurden.

Daniel Koch

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