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Afrika: Bevölkerungswachstum schon vor erstem Ackerbau

Landwirtschaft, Sesshaftigkeit, neue Technologien – viele Faktoren trugen dazu bei, dass die Menschheit sich weiterentwickelte. Besonders gut ging es unseren Vorfahren angeblich, als sie erstmals Ackerbau betrieben und Tiere züchteten. Doch nun fanden Forscher heraus, dass sich die Bewohner Afrikas schon vor 40.000 Jahren stark vermehrten, als sie noch als Jäger und Sammler lebten.

Wenn bei einer solchen Bevölkerungsexplosion plötzlich mehr Kinder heranwachsen als zuvor, dann steigt auch die Anzahl von Gen-Variationen. Michael Hammer von der University of Arizona und sein Team untersuchten deshalb die Erbanlagen von 184 Afrikanern. Mit Hilfe von Statistiken errechneten sie, wann die Vielfalt an Genen und damit auch die Anzahl der Einwohner am stärksten zunahmen. Anscheinend lebten schon vor 40.000 Jahren deutlich mehr Menschen in Afrika als in den Jahrtausenden zuvor, obwohl Landwirtschaft bis dahin kaum verbreitet war.

Ein neues Nahrungsangebot mit mehr Getreide und Fleisch war also nicht verantwortlich für das frühe Bevölkerungswachstum. Stattdessen zeigen Ergebnisse anderer Archäologen, dass die Menschen zu dieser Zeit länger an einem Ort verweilten als bisher, neue Steinwerkzeuge nutzten und sogar über weite Strecken mit anderen Gruppen Handel trieben. Diese Verhaltensweisen und Fertigkeiten brachten ihnen wahrscheinlich entscheidende Vorteile, so dass sie den Kampf ums Überleben besser meistern konnten.

Erst Jahrtausende später, vor etwa 15.000 Jahren, domestizierten die Afrikaner Rinder und bauten regelmäßig Weizen und Gerste an.

Lisa Leander

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