Andrea Fuller und Kollegen von der University of Witwatersrand in Johannesburg, Südafrika, argumentieren, daß es bei vielen Säugetieren eine kritische Körpertemperatur gibt, die knapp unterhalb der Grenze zum Hitzschlag liegt. Diese Körpertemperatur signalisiert dem Tier, seine Anstrengungen einzustellen (Journal of Applied Physiology, Ausgabe vom März 1998). Die Forscher wollten testen, ob die Körpertemperatur der Ratte einen Einfluß auf ihre Aktivität und ob die Gehirntemperatur eine besondere Bedeutung hat.

Sie fanden heraus, daß – egal wie hoch die ursprüngliche Körpertemperatur der Ratte oder die Umgebungstemperatur war – die Tiere freiwillig nicht mehr weiterlaufen, wenn ihre Körpertemperatur einen Durchschnitt von 39,9 ^oC erreichte. Nach Aussage der Forscher "gibt es in der Tat eine kritische Schwelle für die Körpertemperatur, ab welcher herumtobende Ratten einen Punkt erreichen, an dem sie ermüden."

Zu diesem Zeitpunkt lag die Gehirntemperatur überraschenderweise etwas höher, nämlich bei 40,1 ^oC. Viele Tierarten kühlen ihr Gehirn etwas, so daß sie in der Lage sind, leicht erhöhte Körpertemperaturen auszuhalten. Bei Ratten scheint dies jedoch nicht der Fall zu sein.

Die Forscher glauben, daß "eine hohe Temperatur sich so auf das zentrale Nervensystem auswirkt, daß es den mentalen Antrieb für die Bewegung reduziert." Dies sollte trainingsbesessenen Sportstudiogängern eine Lektion sein – Nahrungszusätze und Glucose-Drinks können bei einigen Aspekten der Ermüdung helfen. Das Wichtigste für die Trainingsdauer ist jedoch, im wahrsten Sinne des Wortes cool zu bleiben.