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Bindegewebe: Faszien, das übersehene Gewebe

Das Bindegewebe, das Muskeln und Organe umgibt, haben Mediziner lange Zeit ignoriert. Dabei könnten die Faszien helfen, chronische Schmerzen zu behandeln.
Frau mit Rücken auf Faszienrolle

Wissenschaftliche Erkenntnisse können in den seltsamsten Momenten entstehen – etwa, wenn eine Ratte im Labor den »herabschauenden Hund« macht. Bei dieser Yogaübung zeigt sich: Die Nagetiere profitieren von den damit verbundenen Dehnungen wie Menschen. Forschende enthüllen immer mehr über die Bedeutung eines Gewebes, welches die Wissenschaft jahrhundertelang übersehen hat.

Was wir heute als Faszien kennen, bezeichnete der Anatom Erasmus Wilson im 19. Jahrhundert als natürliche Bandagen. Frei gelegt sehen sie genau so aus: lange Bahnen aus weißem, faserigem Bindegewebe. Faszien sind stark und doch flexibel. Damit sind sie perfekt geeignet, um Muskeln und Organe an ihrem Platz zu halten. Sie sind aber auch klebrig, breiig und behindern den Blick auf jene Muskeln, Knochen und Organe, die sie bedecken. Das erklärt, warum Anatomen dieses Gewebe jahrelang abschnitten, wegwarfen und sich wenig Gedanken darüber machten.

»In den Faszien geht offenbar viel mehr vor, als man so denkt«Karl Lewis, Mechanobiologe

In jüngster Zeit allerdings beginnt sich der Blick auf die Faszien zu verändern. Forscherinnen und Forscher haben festgestellt, dass sie alles andere als eine passive Isolationsschicht sind. Sie sind vielmehr ein Ort biologischer Aktivität, der einige der Zusammenhänge zwischen Lebensstil und Gesundheit erklären könnte. Möglicherweise handelt es sich sogar um eine Art Sinnesorgan. »In den Faszien geht viel mehr vor, als man so denkt«, sagt Karl Lewis von der Cornell University in Ithaca, New York.

Fachleute haben mittlerweile erkannt, dass es dringend eines besseren Verständnisses für dieses allgegenwärtige Gewebe bedarf. Es könnte neue Wege eröffnen, um weit verbreitete, aber schwer zu behandelnde Krankheiten zu bekämpfen – von Erkrankungen des Immunsystems bis hin zu chronischen Schmerzen.

Was den Körper zusammenhält

Faszien zu untersuchen ist unter anderem deshalb schwierig, weil Uneinigkeit darüber besteht, was sie eigentlich sind. Sie fallen unter den Begriff Bindegewebe. Dazu gehören nicht nur Sehnen und Bänder, sondern im weitesten Sinne auch Knochen, Haut und Fettgewebe.

Die meisten Faszienforscher verstehen darunter aber Gewebeschichten aus starken Kollagen- und dehnbareren Elastinfasern. Diese Schichten sind an vielen Stellen durch lockerere, so genannte areoläre Faszien getrennt. Sie bestehen aus wenigen Fasern und ihre Zwischenräume sind mit einer schleimigen Substanz gefüllt. Das ermöglicht es angrenzenden Schichten, übereinanderzugleiten. Die Hauptbestandteile der Schmiere sind Hyaluronsäure und Proteoglykane. Während Erstere Wasser anziehend und somit befeuchtend wirken, sorgen Zweitere für eine gute Polsterung. Sowohl die Faszienfasern als auch die Schmiere werden von bestimmten Zellen im Gewebe gebildet: den Fibroblasten und den erst kürzlich entdeckten Fasziozyten.

Würde man den Körper der Länge nach aufschneiden, um seine natürliche Hülle sichtbar zu machen, so fände man zwei klar voneinander abgegrenzte Schichten: die oberflächlichen Faszien direkt unter der Haut sowie die tiefen Faszien, die Muskeln und Organe umhüllen und miteinander verbinden. Manche Fachleute zählen noch die viszerale Faszie dazu, welche die Körperhöhle auskleidet und in die Räume der verschiedenen Organe unterteilt. Daneben gibt es dünne Bindegewebsschichten, die so ziemlich jede Innenfläche des Körpers überziehen. Laut dieser Definition bilden die Faszien ein Netzwerk, das den Menschen zusammenhält (siehe »Ein körperweites Netz«).

Erstaunlicherweise hat sich bis Anfang der 2000er Jahre niemand das Gewebe im Detail angeschaut. Carla Stecco gehörte zu den Ersten, die dies taten. Sie ist orthopädische Chirurgin und Anatomin an der Universität von Padua in Italien. Schon vor 20 Jahren begann sie die Faszien zu studieren. Der Anlass: Ihr Vater, der Physiotherapeut Luigi Stecco, erfand eine Form der physikalischen Therapie, die er Faszienmanipulation nannte. Damit, so behauptete er, könne man alles behandeln, von Kopfschmerzen bis zu Muskel- und Gelenkschmerzen. Heute bildet sein Ansatz eine von vielen physikalischen Therapien, die auf der Idee beruhen, dass Faszien versteifen und durch Massage gelockert werden können.

Ein körperweites Netz

Unser Verständnis darüber, wie Faszien die Gesundheit beeinflussen, hängt davon ab, wie man Anfang und Ende der Faszien im Körper definiert.

Manche Menschen sind der Ansicht, dass der Begriff nicht nur die verschiedenen Schichten des Bindegewebes unter der Haut und um die Muskeln umfasst, sondern auch das Interstitium. Das ist jenes flüssigkeitsgefüllte Bindegewebe, welches jedes Organ, jede Muskelfaser und jedes Blutgefäß auskleidet.

Wenn das stimmt, bilden die Faszien ein flüssigkeitsgefülltes Netzwerk: Dies durchzieht den gesamten Körper und könnte sowohl als Stoßdämpfer fungieren als auch als eigenes Immunsystem, das für entzündliche Erkrankungen, Narbenbildung und die Ausbreitung von Krebs eine Rolle spielt.

Die wahre Natur des Interstitiums wurde erst 2018 entdeckt. In einer Studie wandten Neil Theise von der Icahn School of Medicine in Mount Sinai, New York, und seine Kollegen eine neue mikroskopische Technik an, um die Struktur des Interstitiums am lebenden Menschen zu untersuchen. In der Vergangenheit konnte man das Gewebe nur betrachten, indem man es entnahm und auf einem Objektträger zerdrückte. Bei der Betrachtung des Gewebes zeigte sich: Was bisher wie ein dichtes Gewirr von Fasern aussah, weist in Wirklichkeit eine schwammartige Struktur auf. Sie ist mit Flüssigkeit gefüllt, die ins Lymphsystem mündet, und gehört damit zum Immunsystem des Körpers.

Das Team vermutet, dass körperliche Bewegung dazu beitragen kann, dieses Flüssigkeitssystem gesund zu halten: durch die höhere Pumpleistung des Herzens, die Mobilisation des Verdauungstrakts und die Bewegung des Körpers. »Offenbar sind solche Räume nicht statisch«, sagt Theise. Jene Entdeckung legt nahe, dass der Körper auf eine Art und Weise vernetzt ist, die wir gerade erst zu verstehen beginnen.

Das Problem dabei: Es gab keine Beweise für oder gegen die These, dass Berührungen und Griffe irgendetwas mit den Faszien machen oder sich gar auf den Schmerz auswirken. Carla Stecco stellte fest, dass die Literatur nicht im Detail erklärte, was Faszien eigentlich sind. Es sei nicht einmal bekannt gewesen, ob sie mit Nerven verknüpft sind, sagt sie.

Inzwischen haben sie und andere gezeigt, dass Faszien reichlich mit Nervenfasern ausgestattet sind. Die Informationen, die diese weitergeben, sind je nach Körperpartie verschieden. Die Nerven der oberflächlichen Faszien sind auf Druck, Temperatur und Bewegung spezialisiert. Die tiefen Faszien sind an der Propriozeption beteiligt, das heißt, sie stellen fest, wo sich der Körper im Raum befindet. Außerdem können sie Schmerzen wahrnehmen, Fachleute sprechen von Nozizeption.

Die Faszien – ein eigenes Organ?

In Anbetracht der sensorischen Funktion sind einige Wissenschaftler der Meinung, man müsse die Faszien als eigenes Organ betrachten, das die Aufgabe hat, Botschaften aus dem Körperinneren zu übermitteln. Robert Schleip von der Technischen Universität München schätzte kürzlich, dass die Faszien eines Erwachsenen etwa 250 Millionen Nervenenden enthalten – ähnlich viele oder sogar mehr als die Haut. »Sie sind zweifellos unser nervenreichstes Sinnesorgan«, sagt er. Andere sind etwas vorsichtiger. »Es gibt eine strenge Definition dafür, was ein Organ ist. Da geht es um die materielle Organisation, die Zelltypen und die Funktion. Die Faszien sind zwar ein heißer Kandidat«, sagt Lewis. »Aber es ist noch zu früh, diese Entscheidung zu treffen«.

»Sie sind zweifellos unser nervenreichstes Sinnesorgan«Robert Schleip, Faszienforscher

Organ oder nicht, es gibt Hinweise darauf, dass tiefe Faszien eine andere Art von Botschaften senden als andere Körpergewebe. Experimente, bei denen sich gesunde Testpersonen freiwillig schmerzhafte Spritzen in Haut, Muskeln oder Faszien verabreichen ließen, haben gezeigt, dass die Nerven in Haut und Muskeln mit konzentrierten, örtlich begrenzten Schmerzsignalen reagieren. Das Nervengeflecht in den Faszien hingegen rief einen großräumigeren, schwer zu lokalisierenden Schmerz hervor. Solche diffusen Schmerzen sind ein Merkmal verschiedener chronischer Schmerzerkrankungen, zum Beispiel der Fibromyalgie.

Manche Studienautoren haben die Erkrankung mit einer Entzündung der Faszien in Verbindung gebracht. Auch Muskelkater wurde lange Zeit auf eine Schädigung der Muskeln zurückgeführt. Inzwischen nehmen einige Forschende aber an, dies habe eher mit Verletzungen oder Entzündungen in den Faszien zu tun.

Die schlechte Nachricht für Menschen mit entzündeten Faszien: Wenn dieser Zustand lange anhält, verändert sich die Zusammensetzung der dort ansässigen Nerven, sie werden empfindlicher für Schmerzen. Bei Ratten stieg der Anteil der nozizeptiven Fasern – das sind jene, die mit Schmerzrezeptoren ausgestattet sind – nach einer chronischen Entzündung der tiefen Faszien im unteren Rückenbereich von vier auf 15 Prozent an. Das könnte erklären, warum Schmerzen im unteren Rücken so schwer zu behandeln sind. Sie stellen eine der häufigsten Ursachen für Arbeitsausfälle und allgemeine Bewegungseinschränkungen dar. 85 Prozent der Fälle weltweit gelten als unspezifisch, das bedeutet: Die genaue Ursache lässt sich nicht ermitteln.

Die thorakolumbale Faszie könnte ein guter Ort sein, um nach der Ursache für Rückenschmerzen zu suchen. Dabei handelt es sich um eine rautenförmige, mehrschichtige Struktur im unteren Rücken, deren Schichten mit verschiedenen Muskelgruppen im Rumpf verbunden sind. »Die thorakolumbale Faszie ist wie ein großer Sensor. Er spürt die Spannung, die von den oberen Gliedmaßen, der Wirbelsäule und dem Bauchraum ausgeht«, sagt Stecco. Vielleicht reagieren die sensorischen Neuronen in der Faszie auf diese Spannung, indem sie sie als Schmerzen registrieren.

Neben Veränderungen der Nerven können Entzündungen in der lockeren, areolären Faszie die Situation verschlimmern. Anhand von Ultraschallbildern des unteren Rückens hat Helene Langevin von den US-amerikanischen National Institutes of Health in Maryland gezeigt, dass die thorakolumbale Faszie bei Menschen mit chronischen Rückenschmerzen um 20 Prozent steifer ist als bei schmerzfreien. Mehrere, verklebte Gewebeschichten seien die Ursache, hieß es.

Langevins Studien an Schweinen bestätigten jene These. Das Team zeigte außerdem, wie ein Mangel an Bewegung im unteren Rücken die Faszien steif macht und Verwachsungen an Stellen verursacht, wo sich zwei Schichten mit Hilfe neuer Kollagenfasern miteinander verbanden – selbst, wenn eine anfängliche Verletzung bereits verheilt war. Anderen Studien zufolge schränkt dies die Bewegung ein. Und zwar nicht nur in der Faszie, die die steife Stelle umgibt, sondern auch in benachbarten Regionen. In besonders schweren Fällen können die Faszienschichten zu einem unbeweglichen Block verkleben, der sich von der oberflächlichen über die tiefe Faszie bis in den Muskel hinein erstreckt.

Neben Verletzungen und Entzündungen gibt es zahlreiche andere Gründe, warum Faszien steif werden. Die Aktivierung des sympathischen Nervensystems, das an der Kampf-oder-Flucht-Reaktion des Körpers beteiligt ist, könnte die Faszien dazu bringen, sich zusammenzuziehen. Darauf deuten Schleips Studien hin. Das System veranlasst die Fibroblasten, sich in Myofibroblasten umzuwandeln. Diese Zellen sind für Entzündungsreaktionen infolge von Verletzungen mit entscheidend, ebenso bei Gelenkproblemen wie einer steifen Schulter.

»Faszien sind ein sehr dynamisches Gewebe, das auf hormonelle, chemische und mechanische Einflüsse reagieren kann«Carla Stecco, Anatomin

Wie Stress zu einer solchen Versteifung führt, ist noch unzureichend erforscht. Schleip zufolge erhöht Adrenalin die Expression einer entzündlichen Substanz namens TGF-Beta. Diese wird in den losen Faszien gespeichert, um den Körper auf den nächsten Stress vorzubereiten. Wenn das geschieht, »trinken die Fibroblasten [TGF-Beta] und werden binnen weniger Stunden zu Myofibroblasten«, sagt Schleip. Das mache sie viermal so stark. »Sie sind Kontraktionsmaschinen.«

Dabei ist Adrenalin offenbar keineswegs der einzige Faktor, der sich auf die Dehnbarkeit der Faszien auswirkt. »Östrogen macht sie elastischer«, sagt Stecco. »Faszien sind ein sehr dynamisches Gewebe, das auf hormonelle, chemische und mechanische Einflüsse reagieren kann. Alles zusammen bestimmt, ob sie elastisch oder steif sind.«

Das Gute an der dynamischen Natur der Faszien: Wenn Menschen ihren Lebensstil verändern, lassen sich einige Probleme womöglich beheben. Eine viel versprechende Maßnahme, die derzeit untersucht wird, ist das Dehnen. In Gewebeproben von Ratten beobachtete Langevin, dass Dehnen die Fibroblasten verändert, die das Gerüst der areolären Fibroblasten bilden. Sie werden um ein Vielfaches größer, länger und flacher. »Die Dehnung des Gewebes ermöglicht es ihm, sich zu entspannen«, fügt sie hinzu.

Dehnen könnte helfen

Den unteren Rücken zweimal täglich für fünf Minuten zu dehnen, so zeigen Langevins Studien mit Schweinen, kann nicht nur die Größe des entzündeten Bereiches verringern, sondern soll zudem dafür sorgen, dass in den Faszien entzündungshemmende Substanzen ausgeschüttet werden. Das ist ein viel versprechendes Ergebnis, denn chronische Entzündungen stehen mit so gut wie allen Leiden in Zusammenhang – von Herzerkrankungen bis hin zu Krebs und Depressionen.

Ein Team der Harvard Medical School führt derzeit eine Studie mit Menschen durch, um herauszufinden, ob sich die Ergebnisse übertragen lassen. Eine Ende 2021 abgeschlossene Pilotstudie zeigt, dass gesunde Freiwillige, die eine einstündige Dehnungseinheit absolvierten, andere Pegel an bestimmten Immunmolekülen, den Zytokinen, aufwiesen als die Kontrollgruppe, die sich nicht dehnte. Demnach würde Dehnen die Entzündung beeinflussen.

Künftige Studien sollen klären, ob zudem der Gehalt an Resolvinen ansteigt. Diese Stoffe stellt der Körper her, um Entzündungen einzudämmen. Bei Ratten und Schweinen war das der Fall. Ist es bei Menschen ähnlich, könnte Dehnen helfen, weit verbreitete chronische Entzündungen zu reduzieren, die von Langzeitstress, Fettleibigkeit und schlechter Ernährung ausgelöst werden.

Bislang ist unklar, ob physikalische Therapien wie Massagen, die sich auf das Lockern der Faszien konzentrieren, die gleichen zellulären und entzündungshemmenden Wirkungen haben wie das Dehnen. Vielleicht bewirken sie auch nur kurzfristige Veränderungen. Es könnte zum Beispiel sein, dass manuelle Therapien das Gewebe erwärmen. Auf diese Weise wird die Faszienmatrix nachweislich weniger zähflüssig und die Schichten können vorübergehend leichter gleiten. Langevin mahnt jedoch zur Vorsicht: Solange man nicht genau wisse, was bei solchen Therapien passiert, sei unklar, was sie mit den Faszien machen beziehungsweise: ob sie überhaupt etwas bewirken.

Um die Forschungsergebnisse in evidenzbasierte Behandlungen umzusetzen, muss das Gewebe zudem sein Imageproblem überwinden. Dieses geht auf die 1940er und 1950er Jahre zurück, als die medizinische Forschung den Faszien wenig Aufmerksamkeit schenkte. Stattdessen wurde es zum Mittelpunkt eines alternativen Gesundheitsansatzes, den die inzwischen verstorbene Biochemikerin Ida Rolf entwickelt hatte. Ihre Methode, die sie strukturelle Integration nannte – besser bekannt unter dem Namen Rolfing – ist eine Mischung aus physikalischer Therapie und Theorien über die Ausrichtung der körpereigenen Energiefelder. Seitdem sind die Faszien zu einem »Buzzword« in der Alternativmedizin geworden.

Laut Stecco ist es höchste Zeit, dass die Schulmedizin Faszien mehr Aufmerksamkeit schenkt. Das Gewebe sei bedeutsam für die allgemeine Gesundheit, sagt Stecco weiter. Dies wäre »die wahre Revolution der Faszien«.

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