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Meeresbiologie: Biodiversität der Raubfische in den offenen Ozeanen sinkt

Vor den Ostküsten der USA, Australiens und Sri  Lankas, südlich von Hawaii und vor allem im Südostpazifik weisen Raubfische der offenen Meere die größte Biodiversität auf. Allerdings hat Überfischung in den vergangenen fünf Jahrzehnten nicht nur die Zahl der Fische, sondern auch ihre Vielfalt teilweise um die Hälfte schrumpfen lassen. Einige ehemals besonders reichhaltige Gebiete wie vor Nordwestaustralien sind inzwischen bezüglich der Artenzahl nicht mehr vom Durchschnitt zu unterscheiden.

Artenreichtum und Artendichte | Die Zentren größter Diversität von Tun- und Speerfischen. Oben: Artenreichtum in einer standardisierten Probe von fünfzig Individuen. Mitte: Artendichte in einer standardisierten Probe von tausend Fängen an Langleinenhaken. Unten: Die fünfzig wichtigsten Zentren des Artenreichtums (gelb) und der Artendichte (orange) oder beidem (rot).
Boris Worm von der Dalhousie-Universität und seine Kollegen werteten Daten der japanischen Langleinenfischerei seit 1952 aus, in denen Fangquoten für Tunfische (Thunnini), Speer- oder Fächerfische (Istiophoridae) und Schwertfische (Xiphiidae) festgehalten wurden.

Die Forscher stellten auch einen Einfluss des Klimaphänomens El Niño auf die Diversität der Meeresraubfische fest. Im Vergleich zur Überfischung fiel dieser jedoch deutlich geringer aus. Die Gebiete mit der vielfältigsten Raubfischfauna decken sich außerdem mit denen Diversitätszentren von Zooplankton. Diese Regionen sollten daher bei Schutzanstrengungen besondere Priorität genießen, fordern die Wissenschaftler.

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