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Krebserkrankungen: Biomarker für Metastasenrisiko bei Brustkrebs

Zwei Proteine könnten darauf hinweisen, wie gefährlich eine Brustkrebserkrankung tatsächlich verlaufen wird. Ob der Krebs lokal beschränkt auftritt oder ins benachbarte Lymph-Gewebe metastasiert, steht einer kalifornischen Studie zufolge in direktem Zusammenhang mit der Produktion dieser beiden Eiweiße. Anhand der übermäßigen Synthese des einen sowie der unterdurchschnittlichen Produktion des anderen Proteins habe sich bei einer Untersuchung an 65 Patientinnen mit 88-prozentiger Genauigkeit die Krebsausbreitung erkennen lassen.

Dave Hoon vom John-Wayne-Krebs-Institut in Santa Monica und sein Team hatten Gewebe aus Lymphknoten-Biopsien mit Protein-Chips untersucht. Bei Metastasen im Lymphknoten fanden sich übermäßige Mengen eines Proteins von 4871 Dalton sowie im Vergleich zu gesundem Gewebe verringerte Mengen eines Eiweißes von 8596 Dalton. Einer Datenbank-Recherche zufolge könnte es sich bei dem ersten um Thymosin-beta-10 handeln, das bereits mit unkontrollierter Zellteilung und Differenzierung in Verbindung gebracht wurde. Das zweite könnte ein Ubiquitin-Molekül sein, das bei nicht in die Lymphknoten wandernder Brustkrebserkrankung mit einer positiven Prognose verknüpft ist.

Die Forscher hoffen nun auf eine bessere Einschätzung des Risikopotenzials und optimierte Therapiemöglichkeiten. Wenn sich dieser diagnostische Wert in weiteren Tests bestätigen lasse, könnte ein entsprechendes Protein-Profil zur Früherkennung des Metastasenrisikos beitragen. Dann könnten diese Proteine künftig im Rahmen erster Tumor-Biopsien mitanalysiert werden und den Patientinnen möglicherweise einen weiteren Eingriff, bei dem Lymphgewebe entnommen wird, ersparen. Allerdings bleibe die Identität der Proteine noch zweifelsfrei zu klären, so die Wissenschaftler. (bf)

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