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Klima: Bleiben die Alpen auch zukünftig weiß?

Schnee - und kein Ende in Sicht: Das legt eine Wintersportstudie nahe. Doch wird es in den Bergen tatsächlich gegen den Trend kälter?
Gesperrt wegen Lawinengefahr

Erst zu wenig Schnee, dann zu viel. Der Begriff Schneesicherheit erfährt in diesen Januartagen eine neue Bedeutung. Die Frage ist nicht mehr, ob es in den Nordalpen zum Skifahren reicht (es reicht!), sondern ob der Aufenthalt im Schnee überhaupt noch sicher ist. Abseits der Pisten versteht sich, an steilen Hängen – dort, wo Schneebretter sich lösen und als Lawinen zu Tal donnern. Zwar hat sich die Gefahr mittlerweile verringert, aber zeitweise hatten die Behörden in Österreich zum ersten Mal seit Jahren die höchste Lawinenwarnstufe ausgerufen.

Das Jahr 2019 bringt den Alpen also einen Winter, wie er angeblich nur früher einmal war – und wie man sich einen Bilderbuchwinter gemeinhin vorstellt: mit meterhohen Schneewehen vor der Haustüre, versunkenen Autos und abgeschnittenen Alpendörfern. An einigen Orten in den Alpen wurden sogar neue Rekorde der Neuschneehöhe aufgestellt, im Osten fiel grundsätzlich mehr als im Westen. Im Berchtesgadener Land summierte sich die Neuschneehöhe auf über zwei Meter – und überstieg jene Mengen aus den Jahren 1981 und 1954, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte. In der Schweiz hingegen fiel der Wintereinbruch weniger heftig aus, die Schneefälle gehören nach einer Analyse von Meteo Schweiz nicht zu den intensivsten Ereignissen seit Beginn der Aufzeichnungen.

Für Mitte Januar liegt trotzdem ordentlich Schnee, normalerweise werden die höchsten Mengen erst im März erreicht. Eine Diskussion über die schlechte Zukunft des Wintersports in den Alpen fällt in diesem Jahr aus Aktualitätsgründen daher aus, stattdessen dürfte sich in Tirol ein Mann bestätigt fühlen, der die Kassandrarufe über grüne Pisten und das Ende des Wintersports seit Jahren bezweifelt. Die Rede ist von Günther Aigner, 41, Sportwissenschaftler und Wirtschaftspädagoge, und nach eigenen Angaben »einer der führenden Zukunftsforscher für den alpinen Skitourismus im deutschsprachigen Raum«. Seit fünf Jahren ist er als Skitourismusforscher tätig, davor leitete er den Tourismusverband Kitzbühel Tourismus. Dort, in dem legendären Skiort, ist auch das privatwirtschaftliche »Forum Zukunft Skisport« beheimatet, das er hauptberuflich leitet. Nachlesen lässt sich das alles auf der gleichnamigen Webseite. Dort findet man zwar keine Angaben darüber, wie sich das Forum finanziert, dafür aber einige Werbeflächen, darunter ein Skigebiet, ein potenter Seilbahnhersteller und die heimische Urlaubsregion. Auf Nachfrage erklärt er später, dass teilweise Geld von Unternehmen fließt.

Aigner veröffentlicht in diesem Forum eigene Studien über die Winter in den Bergen. Er beklagt, dass die Debatte, ob der alpine Skisport klimabedingt unmittelbar vor seinem Ende steht, zu emotional geführt werde. Zudem kritisiert er den Wunsch der Medien nach Sensationen und Drohszenarien und unterstellt der Zukunftsforschung, Argumente in dieser Debatte an den Haaren herbeizuziehen. Er selbst hingegen verspricht, »stets mit harten Fakten« zu argumentieren. »Die Erzeugung diffuser Ängste vor einer Zukunft ohne Skisport, ohne Schnee und ohne Eis lehnen wir strikt ab«, schreibt er. Die größte Bedrohung für den Skisport ist seiner Meinung nach nicht das »böse Klima«, sondern dass der Wintersport immer teurer und exklusiver werde. Einen entsprechenden Beitrag durfte er 2016 in der »Zeit« veröffentlichen.

Schneeräumung im Kanton Uri | Die Schneeräumungsarbeiten während der heftigen Schneefälle laufen am Montag, 14. Januar 2019, in Goeschenen im Kanton Uri auf Hochtouren. In weiten Teilen der Alpen schneit es zurzeit heftig.

Kein Ende des Schnees?

Im vergangenen November nun hat Aigner zusammen mit zwei anderen Forschern eine Winterstudie vorgestellt, die die Rahmenbedingungen zum Betreiben von Skisport in Tirol bis zu seinen Anfängen im Jahr 1895 untersucht. Dabei handelt es sich nach eigenen Angaben um die »vermutlich umfassendste wissenschaftliche Untersuchung« desselben. Analysiert werden Messungen von Temperatur und Schnee an insgesamt sieben offiziellen Wetterstationen in der Schweiz, in Österreich und in Deutschland.

Darin entwerfen die Autoren ein Winterbild, das so gar nicht zu den Szenarien der Klimaforscher passt. Demnach habe sich die Wintertemperatur auf Tirols Bergen in den vergangenen 50 Jahren kaum verändert, in den letzten 30 Jahren sei es in Tirol im Winter sogar kälter geworden – um exakt 1,3 Grad Celsius. Auch die Schneemessreihen aus den Tiroler Wintersportorten zeigten über die vergangenen 100 Jahre keine signifikanten Trends, weder die jährlich größten Schneehöhen noch die Tage mit Schneebedeckung hätten sich verändert, heißt es. Lediglich die Schneetage hätten in den vergangenen 30 Jahren leicht abgenommen. Aigners Bilanz fällt eindeutig aus: »Ein klimabedingtes Ende des alpinen Wintersports ist nach der Auswertung der amtlichen Messdaten nicht in Sicht.«

Hat Aigner Recht? Darüber wird gerade rege diskutiert, vor allem in einem Winter wie diesem. In den Skiorten und Tourismusgemeinden, aber auch bei einigen Meteorologen und Wettermoderatoren hat sich der Skitourismusexperte jedenfalls einen Namen gemacht. Wenn man mit Verantwortlichen oder Betroffenen in den Wintersportgebieten über den Klimawandel spricht, dann hört man von jenen Veröffentlichungen aus Aigners Forum. Außerdem hört man ziemlich viele Zweifel, ob das mit der Erderwärmung denn überhaupt stimme.

Winterlicher Gegentrend?

Zunächst zu den Fakten: Im Flachland sind die Winter in Mitteleuropa deutlich wärmer geworden. In Deutschland gleich um ein ganzes Grad Celsius innerhalb weniger Jahrzehnte, in der Schweiz sogar um mehr als zwei Grad Celsius seit Beginn der Messungen im Jahr 1864. Und auch in Österreich ist eine eindeutige Zunahme der Wintertemperatur nachweisbar. Analog dazu hat die Schneebedeckung abgenommen, in der Schweiz etwa ist das Flachland immer seltener weiß. In Luzern ist die Zahl der Schneetage in 135 Jahren um 44 Prozent zurückgegangen, in Chur hat sie sich in 125 Jahren sogar halbiert.

Ebenfalls zurückgegangen sind die Tage mit Schneebedeckung in den Bergen. In Sils-Maria und Elm gibt es heute um ein Drittel weniger Schneetage als noch Ende des 19. Jahrhunderts, in Einsiedeln und Meiringen beträgt die Abnahme ein Viertel. Der Trend ist über den Alpenbogen unterschiedlich ausgeprägt, aber er ist eindeutig: weniger Schnee, höhere Temperaturen.

In langen Zeitreihen wirkt sich der Klimawandel also durchaus auf den Schnee aus, auf die Temperaturen ohnehin. So leugnet Tourismusexperte Aigner auch nicht, dass es auf den Bergen Tirols seit der Pionierzeit des Wintersports vor 123 Jahren dann doch wärmer geworden ist, und zwar um beträchtliche 1,4 Grad Celsius. Belegt ist der langfristige Temperaturanstieg auch dank der oberbayerischen Station Hohenpeißenberg, der ältesten Bergwetterwarte der Welt. Dort ist es in 237 Jahren um 1,9 Grad Celsius wärmer geworden. Und Aigner weist fairerweise daraufhin, dass die Sommertemperaturen in den Bergen in kürzeren wie längeren Zeitreihen deutlich angestiegen sind.

Doch stimmt es auch, dass der Trend in kürzeren Zeiträumen umgekehrt ist? Dass die Winter in den Bergen seit den 1980er Jahren wirklich wieder kälter werden? Die Datenbasis der Veröffentlichung sei jedenfalls seriös, versichern die nationalen Wetterdienste. Zwar hätten Schneehöhenmessungen einen gewissen Fehler, weil solche Messungen einem menschlichen Faktor unterlägen, schränkt Gudrun Mühlbauer vom Regionalen Klimabüro des Deutschen Wetterdiensts in München ein. »Aber natürlich sind unsere amtlichen Messungen von Experten durchgeführt und unterliegen Qualitätsniveaus«, betont sie.

Willkürliche Datenerhebung?

Schaut man sich die Zeitreihen genauer an, dann fällt auf, dass ihr Anfangspunkt relativ willkürlich ausgewählt wurde. Die 30-Jahre-Zeitreihe startet Ende der 1980er Jahre und endet vergangenen Winter. Damit beginnt sie in einer Phase, in der die wärmsten Winter überhaupt gemessen worden sind, startet also vom höchstmöglichen Messwert. Dass dadurch der Trend negativ ausfällt, überrascht nicht. Ähnlich verhält es sich mit der 50-Jahre-Zeitreihe, die zwar die kälteren Winter der 1980er Jahre berücksichtigt, dafür aber auch die relativ milden der 1970er. Hätte man noch die sehr kalten 1960er eingerechnet, sähe die Bilanz schon anders aus – die Winter wären also doch wärmer geworden. Nur hätte das Ergebnis einer solchen 60-Jahre-Zeitreihe nicht mehr zur Hauptannahme kälter werdender Winter gepasst.

Heute witterungsbedingt geschlossen | Der eingeschneite Weg zu einem geschlossenen Gasthaus auf der B161-Pass-Thurn-Bundesstraße, aufgenommen am 10. Januar 2019 in Österreich.

Zudem irritiert, dass Günther Aigner in seiner Auswahl nur die Monate des meteorologischen Winters berücksichtigt. Das sind per Definition Dezember, Januar und Februar. Auf den ersten Blick scheint also alles korrekt zu sein. Oder nicht? Als Skitourismusexperte müsste es Aigner eigentlich besser wissen. Denn die kalte Jahreszeit hält sich selten an kalendarische Vorgaben, vor allem im Hochgebirge. Dort ist der März ein veritabler Wintermonat, häufig sogar noch der April. Denn die höchsten Schneemengen werden in den Alpen erreicht, wenn unten im Tal schon der Frühling ausbricht. Wintersportfreund Günther Aigner untersucht also nicht den ganzen Zeitraum, der für den Wintersport tatsächlich relevant ist.

Ob sich durch die Berücksichtigung dieser Monate die gesamte Bilanz seiner ausgewählten Zeiträume wirklich verändert hätte, lässt sich ohne weitere Analyse allerdings nicht beurteilen. Er selbst äußert sich in seiner Untersuchung nicht dazu, gesteht aber auf Nachfrage ein, dass man das durchaus hätte betrachten können. Er wollte sich in seiner Untersuchung allerdings exakt an den meteorologisch definierten Zeitraum des Winters halten, sagt er.

Das eigentliche Problem von Aigners Analysen ist aber etwas anderes. Darauf weist der Schweizer Klimaforscher Reto Knutti hin, der sich die Veröffentlichung angesehen hat. Ihm fallen gleich eine Reihe von Ungereimtheiten auf. Dazu gehört die Auswahl der Wetterstationen und der Zeiträume, die willkürlich erscheinen und nicht repräsentativ für den Klimawandel. Zudem vermisst er eine Diskussion mit der Fachliteratur, eine wissenschaftliche Begutachtung der Studie in einem internationalen Peer-Review-Verfahren und die Offenlegung möglicher Interessenskonflikte.

Klimaforscher zweifeln

Kritisch sieht er vor allem den kurzen Zeitraum: »Trends über 30 Jahre sind problematisch«, sagt Knutti. Die Weltmeteorologie-Organisation definiert zwar drei Jahrzehnte als Klima, aber als Mittelwert über 30 Jahre. Trends über 30 Jahre an einer Hand voll von Stationen könnten daher alles Mögliche zeigen und seien nicht aussagekräftig. »Wenn man Anfang und Ende geschickt wählt, findet man immer irgendwas«, sagt Knutti.

So ähnlich sieht es auch der Klimastatistiker Hans von Storch aus Hamburg: »In der Tat ist es schwierig, aus relativ kurzen Reihen abzuleiten, ob eine Entwicklung ungewöhnlich und erklärungsbedürftig ist oder nicht«, sagt er. Die Zeit ab 1988 zu untersuchen, mache für ihn wenig Sinn. Das ganze Konzept der Signifikanz solcher Trends hält er für obskur, eigentlich sei es Mist. »Was gezeigt werden müsste, ist, dass der aktuelle 30-Jahres-Trend größer oder eben kleiner als frühere Trends ist«, sagt er. Außerdem bedeute ein signifikanter Trend nicht, dass er sich fortsetze.

Dass 30 Jahre zu kurz seien, um daraus einen Trend herauszulesen, dieser Meinung ist auch die ZAMG, die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien. Der österreichische Wetterdienst hat bereits vor mehr als einem Jahr eine Analyse der hochalpinen Wintertemperaturen herausgegeben; darin kommen die Autoren zu dem Schluss, dass auf Grund von hoher Variabilität und einer oft sprunghaften Entwicklung der Wintertemperaturen »eine Periode von 30 Jahren für die Berechnung von langfristigen Trends zu kurz« sei und zu Aussagen führe, die für die langfristige und zukünftige Entwicklung keine Aussagekraft hätten.

Eine Erklärung für die stagnierenden Durchschnittstemperaturen im Gebirge haben die Klimaforscher also schon: reiner Zufall, eine Häufung bestimmter Wetterlagen, wie Reto Knutti sagt. Das ist mittlerweile gut belegt. Das Phänomen sei längst bekannt, und es sei auch nicht das erste Mal, dass jemand darauf hinweise, dass es Ende der 1980er plötzlich sehr warm wurde, sagt Knutti.

Dominanz der Wetterlagen

Ein Klimawissenschaftler, der schon vor fünf Jahren einen umfassenden Fachbericht über das Phänomen vorlegte, ist Stephan Bader vom nationalen Wetterdienst Meteo Schweiz. Darin zeigt er, dass das Winterwetter in den Hochalpen – im Gegensatz zum Flachland – fast ausschließlich von den jeweiligen Wetterlagen beherrscht wird. Hochdruckwetterlagen bringen milde, Tiefdruckwetterlagen kalte Berglandwinter. »Zum überwiegenden Teil wird das hochalpine winterliche Temperaturregime durch herantransportierte milde oder kalte Luft bestimmt«, erklärt Stephan Bader. Je häufiger die eine oder andere Luftmasse also herangeweht wird, desto wärmer oder kälter fällt der Winter aus.

Auf diese Spannweiten macht auch Günther Aigner aufmerksam – und er hat nicht Unrecht damit, dass einige Klimaforscher und Medien beim Abgesang auf den Bergwinter zu voreilig waren. Denn natürlich gibt es eine große Streuung von Jahr zu Jahr, zwischen dem kältesten Winter 1963 und dem wärmsten 1989 liegen bis zu zehn Grad Celsius Unterschied – im Durchschnitt. »Was wir zwischen Ende der 1980er Jahre und heute beobachten, ist demnach als Variabilität zu beurteilen«, sagt Stephan Bader. Diese Häufigkeit kälterer Lagen wiederum gehört zu den natürlichen Schwankungen des chaotischen Systems Wetter. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte erwarten die Klimaforscher, dass die Winter milder werden, einfach weil sich alle Luftmassen erwärmen, also auch arktische Luft.

Ein Aber gibt es: die so genannte Arktis-Hypothese. Seit ein paar Jahren wird unter Klimaforschern diskutiert, dass durch die starke Erwärmung der Arktis die Windmuster so verändert werden, dass bestimmte Wetterlagen häufiger werden oder länger andauern. Die meisten Klimamodelle zeigten das im Winter bislang zwar nicht, sondern eher im Sommer, sagt Reto Knutti, aber eine relativ neue Studie in »Nature Climate Change« nährt Zweifel. Eindeutig belegt ist die Hypothese sich verhakender Wetterlagen bislang jedenfalls nicht. Die langfristige Erwärmung aufhalten werden sie allerdings auch nicht.

Das Forum Zukunft Skisport hingegen will sich mit der Zukunft nicht beschäftigen. »Aus den hier veröffentlichten Auswertungen können keinerlei Prognosen für die Zukunft abgeleitet werden«, heißt es in der Untersuchung. Und tut es dann doch. »Für die nächsten Jahrzehnte – bis etwa zur Jahrhundertmitte – erscheint jede, meist auf nachweislich mangelhaften Klimamodellierungen basierende Absage an den ›Schneesport‹ übereilt und unverantwortlich.« Ein klimabedingtes Ende des Skisports sei auf Basis der derzeitigen Kenntnislage nicht ableitbar. Also doch eine Prognose für die Zukunft?

Auf Nachfrage rudert Günther Aigner – angesichts seiner vollmundigen Ankündigungen und Anklagen – dann doch ziemlich zurück. Er beharrt zwar darauf, bloß eine Analyse der vergangenen Jahre und Jahrzehnte vorgenommen zu haben, gesteht dann aber doch ein, dass diese Arbeit nicht der Weisheit letzter Schluss sei. »Unsere Studie ist keine klimatologische Studie, wir sind ja auch keine Klimaforscher«, sagt er. Er habe sie geschrieben für den Skisport. Zudem legt er Wert auf die Feststellung, dass man nicht alle Aussagen darin auf die Goldwaage legen sollte. In den vergangenen Wochen sei »brutale Kritik« auf ihn eingeprasselt, erzählt er.

Aus diesem Grund habe er sich in dieser Woche entschieden, seiner Studie noch eine Präambel voranzustellen. Darin weist er jegliche Absicht von sich, mit dieser Untersuchung den Klimawandel in Frage stellen zu wollen. »Das Forum Zukunft Skisport zweifelt weder an Klimaänderungen noch am anthropogenen Anteil der jüngsten globalen Erwärmung«, schreibt er nun. Allerdings liest man darin auch: »Der Blick in die Klimavergangenheit sagt oft mehr über die gegenwärtigen Zustände aus als rein theoretische Simulationen.«

Bei Klimaforscher Reto Knutti schrillen dann doch die Alarmglocken. Eine pseudowissenschaftliche Studie, die nur Daten auswertet und keine Prognosen machen will, aber trotzdem suggeriert, der Klimawandel sei kein Problem, sei gefährlich. »Sie wischt alles theoretische Wissen über die menschengemachte Erwärmung vom Tisch«, sagt er. Solche Prognosen hörten die Wintersportorte natürlich gerne. Aber mit Wissenschaft habe das nichts zu tun.

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