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Naturschutz: Bleimunition vergiftet Kondore

Kalifornischer Kondor
Die Überreste von Bleimunition gefährden das Überleben des vom Aussterben bedrohten Kalifornischen Kondors (Gymnogyps californianus) in freier Wildbahn.

Was von Naturschützern und Zoologen schon lange vermutet wurde, bestätigen nun Untersuchungen von Molly Church von der Universität von Pennsylvania in Philadelphia: Die ausgewilderten Tiere nehmen beim Fressen von geschossenen Kadavern Splitter und Bleikügelchen auf und reichern das Schwermetall in ihrem Blut an. Das Blei-Isotopenverhältnis in ihrem Körper entspricht dabei jenem der von Jägern vornehmlich verwendeten Munition. In Gefangenschaft gehaltene und gefütterte Tiere weisen dagegen deutlich geringere Blei-Mengen auf, deren Isotopenverhältnisse zudem dem natürlich in der Umwelt vorkommenden Blei-Verbindungen entspricht.

Das Schwermetall führt bei sehr hohen Konzentrationen zum Tod der Tiere, beeinträchtigt aber auch schon vorher deren Verhalten und Gesundheit. Es stellt gegenwärtig die größte Gefahr für das ambitionierte Projekt amerikanischer Behörden und Ornithologen dar, den großen Aasfresser wieder in seinem ehemaligen Verbreitungsgebiet anzusiedeln. Derzeit gibt es rund 270 Kalifornische Kondore, von denen knapp 130 in Freiheit leben. Bleivergiftung gilt auch in Deutschland als eine der Haupttodesursachen bei Greifvögeln wie dem Seeadler.

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