Direkt zum Inhalt

Video: Boa vertilgt Vampirfledermaus

Tief in einer Höhle wartete der offene Schlund einer Regenbogenboa auf den ahnungslosen Vampir. Ein Video zeigt, wie sich das Reptil beim Fressen abmüht.
Boa im Würgekampf mit dem Vampir

Ecuadorianischen Forschern sind erstmals Videoaufnahmen einer Regenbogenboa gelungen, die eine Vampirfledermaus frisst – und zwar unter großen Mühen: Insgesamt benötigte das Reptil 25 Minuten, bis die Fledermaus in ihrem Schlund verschwand, berichtet das Team um Sarah Martin-Solano von der Universidad de las Fuerzas Armadas.

© Geodinámica Interna y Externa, Universidad de las Fuerzas Armadas
In der Tiefe lauert die Schlange

Offenbar war die Regenbogenboa (Epicrates cenchria) gezielt zur Fledermausjagd in die Höhle gekrochen. Einige Meter vom Eingang entfernt lauerte sie mit offenem Maul auf vorbeifliegende Vampire (Desmodus rotundus). Zu diesem Zweck richtete sie sich 30 bis 35 Zentimeter auf. Die Forscher beobachteten, wie eine Fledermaus der Schlange zu nahe kam, sofort geschnappt und zu Boden gebracht wurde. Daraufhin begann die Schlange mit dem Würgen der Beute, die nach rund zwei Minuten ihren Geist aufgab. Weitere fünf Minuten später lockerte die Boa ihren Griff und begann mit dem Verschlingen der Fledermaus – mehrere Anläufe waren dazu nötig. Die 1,4 Meter lange Schlange blieb noch eine weitere halbe Stunde an Ort und Stelle und schob ihre Beute weiter die Speiseröhre hinab, dann verließ sie den Schauplatz.

Da die Schlangen regelmäßig in der 450 Meter langen Castillo-Höhle im ecuadorianischen Tena anzutreffen sind, gehen die Forscher davon aus, dass die großen Vampirfledermäuse zu ihrem üblichen Beutespektrum gehören. Desmodus rotundus, der Gemeine Vampir, wiegt bis zu 50 Gramm und hat eine Flügelspannweite von bis zu 40 Zentimetern. Auch aus anderen Untersuchungen ist bekannt, dass die Fledertiere eine häufige Beute großer Schlangen sind, beobachtet wurden solche Angriffe aber bislang nur selten.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.