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Sport: Bolts theoretischer Weltrekord errechnet

Usain Bolt wäre wohl einen Weltrekord von 9,55 (±0,04) Sekunden im Finale der 100 Meter der Männer bei den Olympischen Spielen in Peking gelaufen, wenn er nicht schon 20 Meter vor dem Ziel mit dem Jubeln begonnen und sich damit verlangsamt hätte. Dies haben jetzt Physiker um Hans Kristian Eriksen von der Universität Oslo zum Spaß berechnet.

Insgesamt untersuchten sie drei verschiedene Aufzeichnungen des Laufes, aus denen sie ungefähr 30 Standbilder erstellten. Diese versahen sie mit senkrechten Linien, um die von den Läufern zurückgelegten Distanzen messen zu können. Allerdings blieb das bei Schätzungen, da die Forscher auf den Videos keine aussagekräftigen Bahnmarkierungen erkennen konnten und der sich verändernde Kamerawinkel zusätzlich für Ungenauigkeiten sorgte.

Viel einfacher als die absolute Distanz erschien es den Wissenschaftlern ,die Abstände der Läufer zu messen. Im Gegensatz zu Usain Bolt lief der Silbermedaillengewinner Richard Thompson bis ins Ziel voll durch, weshalb die Physiker sich entschieden, seine letzten 20 Meter als Referenz für die mögliche Geschwindigkeit Usain Bolts zu nehmen.

Collage des errechneten Weltrekordes | So hätte es aussehen können, wäre Usain Bolt nicht schon 20 Meter vor dem Ziel langsamer geworden.
So kamen sie bei einer ersten vorsichtigen Rechnung auf eine ungebremste Weltrekordzeit von 9,61 (±0,04) Sekunden. Da Usain Bolt allerdings angenommene 0,5 Meter pro Sekunde schneller ist als Richard Thompson, wäre er wohl nach 9,55 (±0,04) Sekunden im Ziel angelangt.

Die unsicheren Annahmen über Distanzen, Abstände und Zeiten sollten schätzungsweise zu einem statistischen Fehler von 95 Prozent führen, weshalb Eriksen am Ende nur schmunzelt: "Gewiss, das Wichtigste an der ganzen Sache ist natürlich Spaß". Und setzt mit einem Zwinkern hinzu: "Nicht, dass es nicht trotzdem millimetergenaue Wissenschaft wäre!" (sc)

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