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Umwelt: Brennende Torfmoorwälder heizen Klimawandel an

Die Brandrodungen in Indonesiens Torfmoorwäldern verursachen pro Jahr bis zu 15 Prozent der weltweiten Kohlendioxid-Emissionen. Damit werden nicht nur artenreiche Lebensräume zerstört, sondern auch der Treibhauseffekt zusätzlich gefördert.

Im starken El-Niño-Jahr 1997 entstanden durch die zahlreichen Feuer auf Borneo und Sumatra sogar vierzig Prozent der damaligen globalen CO2-Emissionen. Nach Angaben von Susan Page von der Universität in Leicester wurden dabei etwa 2,7 Milliarden Tonnen Kohlendioxid freigesetzt. Setzt sich die gegenwärtige Zerstörungsrate zukünftig fort, werden bis spätestens 2040 alle Torfmoorwälder der Region zerstört sein und dabei die während der letzten 27 000 Jahre dort gebundenen Kohlenstoff-Verbindungen in die Atmosphäre gelangen.

Die Feuer verursachen zudem starke Gesundheitsprobleme durch Rauchbelastung in weiten Teilen Südostasiens und zerstören die Heimat von Orang-Utans sowie anderen seltenen Tieren. Ursprünglich waren diese Ökosysteme allerdings nur schwer entflammbar, da sie ständig feucht waren. Erst die Drainage der Gebiete für landwirtschaftliche Zwecke – initiiert durch den vormaligen indonesischen Diktator Suharto Mitte der 1990er Jahre – trocknete die Böden aus. Sie sind allerdings für den gewünschten Reisanbau (Projekt Mega-Reis) zu sauer. Die Wissenschaftlerin ruft daher zu einer Wiedervernässung der betroffenen Regionen auf.

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