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Resistenzen: Britisches Gremium fordert Obergrenze für Agrar-Antibiotika

Zu viel und zu wahllos: Experten fordern, den Einsatz der lebensrettenden Medikamente in der Landwirtschaft deutlich zu senken.
Schweine-Intensivmastbetrieb in den USA

Um Resistenzen gegen die letzten Notfallantibiotika einzudämmen, fordern britische Experten, den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung drastisch zu reduzieren. Alle Staaten sollten demnach übereinkommen, als erste Maßnahme ihren Antibiotikaverbrauch auf den Level von Dänemark zu senken. Das Land gehört zwar zu den bedeutendsten Schweinefleischexporteuren, setzt aber nur 50 Mikrogramm Antibiotika pro Kilogramm Nutztier ein - ein Viertel der in Deutschland verwendeten Menge. Wie viele Antibiotika und vor allem welche Wirkstoffe in der Tierhaltung langfristig gefahrlos eingesetzt werden können, solle dann ein Expertengremium bestimmen, heißt es in dem Bericht des Gremiums unter Vorsitz des Wirtschaftswissenschaftlers Jim O’Neill.

Die vom britischen Premierminister berufene Expertenrunde kommt in ihrem neuesten Bericht zu dem Schluss, dass mehr Antibiotika in der Tierhaltung tatsächlich zu mehr Resistenzen bei potenziell gefährlichen Bakterien führen. Der Zusammenhang sei analog zu dem in der Humanmedizin. Während das Gremium betont, dass Antibiotika in der Landwirtschaft ihren Platz bei der Behandlung kranker Tieren hätten, fordern die Fachleute um O’Neill, ihren Einsatz deutlich einzuschränken. Einige Wirkstoffe sollten außerdem in der Tierhaltung vollständig verboten sein, heißt es, weil sie für die Medizin zu wichtig seien und ihr Einsatz deswegen zu riskant. Diese These stützt auch der Fund von Bakterien bei Schweinen und Menschen, die gegen den Wirkstoff Colistin resistent sind: In der Humanmedizin ist Colistin ein Reserveantibiotikum für anders nicht mehr behandelbare Notfälle, es kommt aber in China in der Tierzucht zum Einsatz.

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