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News: Bruchstück des Bayern-Meteoriten gefunden

Wissenschaftler haben den ersten Überrest des Meteoriten gefunden, der am späten Abend des 6. April dieses Jahres für Aufregung in Bayern gesorgt hatte. Anhand von Aufzeichnungen des Europäischen Feuerkugelnetzes und Modellrechnungen konnten die Forscher des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt die Einschlagstelle auf ein Gebiet von 700 mal 1000 Meter östlich von Hohenschwangau eingrenzen und dort eine gezielte Suche starten. Sechs Kilometer von Schloss Neuschwanstein entfernt entdeckten sie nun einen 1750 Gramm schweren Gesteinsbrocken mit mattschwarzer Schmelzkruste und rostigen Flecken, die jedoch wohl erst nach dem Aufprall entstanden.

Der Meteorit müsste den Berechnungen zufolge etwa 600 Kilogramm gewogen haben, von denen etwa 20 Kilogramm den Absturz überstanden und den Boden erreicht haben dürften. Die Forscher hoffen, nun in der Nähe des Fundstücks, das nach dem Schloss benannt wurde, auch die Hauptmasse zu finden, die sie auf etwa 15 Kilogramm schätzen.

Das Bruchstück wird nun gründlich chemisch und petrologisch untersucht. Es soll vor allem auch mit dem Meteoriten Pribram verglichen werden, der 1959 über der Tschechoslowakei niederging. Die Bahnen der beiden Meteoriten sind nahezu identisch. Das könnte bedeuten, dass sich durch einen zerbrochenen Asteroiden ein ganzer Meteoritenstrom gebildet hat. Statistisch gesehen müssten dann etwa eine Milliarde ähnlicher Brocken existieren, die einem kleinen Asteroiden von 600 Metern Durchmesser entsprechen würden.

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  • Quellen
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

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