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News: Brustkrebspatientinnen 'Tumor-Bremse' verabreicht

Das US-Gentechnikunternehmen Targeted Genetics Corporation und Wissenschafter vom M. D. Anderson Krebsforschungszentrum in Houston (US-Bundesstaat Texas) haben erstmals Patientinnen mit fortgeschrittenem Brust- bzw. Eierstockkrebs eine "Gentechnik-Tumor-Bremse" verabreicht. Damit soll die Aktivität des für solche Krebsarten typischen HER-2/neu-Gens gehemmt werden.
Bei der Studie handelt es sich vorerst noch um eine Untersuchung, die vor allem die prinzipielle Realisierbarkeit einer solchen Idee zeigen soll. Zwölf Patientinnen – so die Wissenschaftler am 29. März 1998 beim Jahreskongreß der Amerikanischen Gesellschaft für Krebsforschung in New Orleans – bekamen künstliche Eiweißkörper (Liposomen) verabreicht, die das Gen E1A in den Körper einbringen sollte.

Diese Gentherapie soll die Aktivität eines anderen und für Brust- und Eierstockkrebs charakteristischen mutierten Gens (HER-2/neu) bremsen. Nach der Analyse der Daten von den ersten drei Patientinnen zeigte sich, daß das Erbgut auch wirklich eingeschleust werden konnte. Einige Laborwerte, die für das Fortschreiten der Erkrankung typisch sind, wurden daraufhin positiv beeinflußt.

Ähnliche Studien mit der von Targeted Genetics entwickelten Gentherapie laufen in den USA auch an Patienten mit bösartigen HNO-Tumoren. Das HER-2/neu-Gen wird bei Krebskranken mit einer besonders schlechten Prognose in Verbindung gebracht.

Das US-Unternehmen Genentech ist bereits sehr weit mit seinen Arbeiten, die zur Zulassung eines Antikörperpräparats als Medikament zur Beeinflussung des HER-2/neu-Erbguts führen soll. Dies würde dann aber eher auf dem klassischen Weg der wiederholten Gabe eines Arzneimittels mit diesen Antikörpern erfolgen.

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