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Saturn-Mission: Cassini: "Speichen" in den Ringen gesichtet

Nun hat auch die Raumsonde Cassini Spokes gesehen – jene seltsamen, radial verlaufenden Unregelmäßigkeiten in den Saturnringen, welche die Voyager-Raumsonden vor 25 Jahren erstmals entdeckt hatten. Auch das Hubble-Weltraumteleskop offenbarte jene, auch Speichen genannte Strukturen in seinen Aufnahmen; von Cassini jedoch hatten die Forscher frühestens 2007 mit entsprechenden Bildern gerechnet.

Spokes im B-Ring | Am 5. September 2005 nahm die Raumsonde Cassini ein Phänomen auf, das die Voyager-Sonden vor einem Vierteljahrhundert erstmals offenbart hatten: Radial verlaufende Streifen in den Saturnringen, je nach Winkel zwischen Sonne und Ring dunkel oder hell erscheinend. Der Ursprung der Spokes ist noch unklar, neben einem Zusammenhang mit dem Magnetfeld des Planeten diskutieren Forscher auch den Einschlag von Meteoroiden in den Ringen. Cassini war zur Zeit der Aufnahme 318 000 Kilometer von Saturn entfernt, die Elongation betrug 145 Grad. Die Streifen waren etwa 3500 Kilometer lang und 100 Kilometer breit. In diesen drei Aufnahmen innerhalb einer knappen halben Stunde wandern sie von links nach rechts, bevor sie im Schatten des Planeten verschwinden.
Am 5. September aber ertappte Cassini im äußeren Bereich des B-Rings ein paar schwache, schmale Streifen von etwa 3500 Kilometern Länge und 100 Kilometern Breite. Anders als Voyager erwischte Cassini die Speichen auf der unbeleuchteten Seite des Ringes. Auf den früheren Aufnahmen waren die Spokes etwa dreimal so lang und erschienen dunkel bei niedriger Elongation und hell bei einem großen Winkelabstand zwischen Sonne und Saturnring. Dies deutet darauf hin, dass die Streifen aus winzigen Eispartikeln bestehen, etwa von der Größenordnung der Wellenlänge des Lichts.

Wie die Speichen entstehen, ist noch unklar. Voyager hatte für ihr Auftauchen einen ähnlichen Rhythmus entdeckt wie für die heftigen Ausbrüche der Kilometrischen Radiostrahlung, die mit dem Magnetfeld des Planeten zusammenhängen. Forscher vermuten daher elektromagnetische Effekte hinter dem Phänomen. Da Cassini eine Veränderung im Auftreten der Radiostrahlungsausbrüche gefunden habe, werde man nun genau beobachten, ob sich auch der Rhythmus der Spokes verändert habe, erklärte Carolyn Porco vom Space Science Institute in Boulder.

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