Direkt zum Inhalt

Covid-19: Hamster sorgten für Corona-Ausbruch in Hongkong

Im Januar 2022 ließ Hongkong zirka 2000 Hamster keulen, weil Nager in einer Tierhandlung für einen Corona-Ausbruch gesorgt haben sollen. Eine Studie bestätigt den Verdacht.
Ein goldbrauner Haustier-Hamster.

Hamster, die als Haustiere verkauft wurden, haben wahrscheinlich die Delta-Variante von Sars-CoV-2 nach Hongkong eingeschleppt und für einen Covid-19-Ausbruch in der Bevölkerung gesorgt. Das ergab eine genetische Analyse von Virusproben der Nagetiere. Die Untersuchung bestätigte damit frühere Befürchtungen, dass eine Zoohandlung die Quelle des Ausbruchs war. Anfang Februar hatten sich etwa 50 Menschen in Hongkong infiziert. Die Stadt ließ daraufhin etwa 2000 Hamster keulen.

Wie entwickelt sich die Pandemie? Welche Varianten sind warum Besorgnis erregend? Und wie wirksam sind die verfügbaren Impfstoffe? Mehr zum Thema »Wie das Coronavirus die Welt verändert« finden Sie auf unserer Schwerpunktseite. Die weltweite Berichterstattung von »Scientific American«, »Spektrum der Wissenschaft« und anderen internationalen Ausgaben haben wir zudem auf einer Seite zusammengefasst.

Hamster infizieren sich leicht mit Sars-CoV-2 und sind daher ein beliebtes Modell für die Untersuchung des Virus. Die Studie aus Hongkong – die als Vorabveröffentlichung online gestellt und noch nicht von Experten geprüft wurde – liefert nun den ersten Nachweis, dass sich Hamster auch außerhalb des Labors anstecken können. Zudem können sie das Virus sowohl an andere Hamster als auch an Menschen weitergeben. Die Nager sind damit nach den Nerzen die zweite bekannte Tierart, die Menschen mit Sars-CoV-2 infizieren kann.

Ende 2020 wurden kleine Ausbrüche von Covid-19 bei Menschen in Dänemark und den Niederlanden mit gezüchteten Nerzen in Verbindung gebracht. Die Folge waren Panik und massenhaftes Keulen. Die jüngste Studie hebt nun den Haustierhandel als Verbreitungsweg für das Virus hervor, sagt Mitautor Leo Poon, Virologe an der Universität von Hongkong. »Aber um den Hamstern gegenüber fair zu bleiben«, sagt Poon: Menschen würden sich viel eher untereinander anstecken als bei ihren Haustieren.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.