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News: Dank allen Spendern

Die Appelle, sich als Knochenmarksspender registrieren zu lassen, waren mehr als erfolgreich. Durch die hohe Zahl an Freiwilligen findet sich nach neuesten Daten für rund 80 Prozent der betroffenen Patienten ein gewebsidentischer Knochenmarkspender. Vor zehn Jahren waren es noch 30 Prozent. Die Blutstammzell-Transplantation hat sich außerdem durch zahlreiche Studien und neue Erkenntnisse zu einer vielversprechenden Therapie-'Plattform' entwickelt, welche die Behandlung einer Vielzahl von Tumorerkrankungen und Immunerkrankungen grundlegend verbessert hat.
Durch die große Aufmerksamkeit, die Knochenmarks-Transplantationen bis heute in Deutschland erweckten, ließen sich viele Menschen als Spender registrieren. Dadurch können heute für fast 80 Prozent der Patienten geeignete Knochenmarksspender gefunden werden. Dieses erfreuliche Ergebnis stellten Mediziner der Universitätsklinik Heidelberg und der University of California in San Diego auf dem achten Internationalen Symposium über aktuelle Fortschritte in der Blutstammzell-Transplantation vor. Fortschritte in der Gewebstypisierung erlauben eine genauere Abstimmung der Gewebemerkmale von Patient und freiwilligem Knochenmarkspender. Dadurch ist die Komplikationsrate einer unverwandten Knochenmark-Transplantation heute eher einer Geschwistertransplantation vergleichbar.

Die Fortschritte in der Entwicklung von schonenden Verfahren der verwandten oder unverwandten Knochenmark-Transplantation bewirkten außerdem, dass auch ältere Patienten mit Blutkrebs (Leukämie) oder anderen Tumorerkrankungen von solchen zwar hochwirksamen, aber risikoreichen Therapien profitieren können. Noch im Entwicklungsstadium befinden sich Transplantationsverfahren, bei denen auf Grund eines besseren Verständnisses von Abstoßungsmechanismen und deren gezielter Beeinflussung weitgehend oder ganz auf eine Chemo- oder Strahlentherapie verzichtet werden kann.

Die Transplantation körpereigener Blutstammzellen zur Wiederherstellung der Blutbildung nach der hochdosierten Chemotherapie oder Strahlentherapie wurde 1985 in Heidelberg erstmals in Deutschland durchgeführt. Seither hat die so genannte autologe Blutstammzell-Transplantation sich weltweit durchgesetzt. Zu den international mit teilweise ermutigendem Erfolg durch Blutstammzell-Transplantation behandelten Erkrankung des Immunsystems gehören der Lupus erythematodes, die rheumatoide Arthritis und die multiple Sklerose.

Vereinzelte Erfolge zeigen bereits Immuntherapien nach einer Blutstammzell-Transplantation, mit denen man versucht, die Tumor-Rückfallrate weiter zu senken. Wie Zukunftsmusik mögen heute noch die Umwandlung von Blutstammzellen in Nervenzellen klingen, von der man sich ein Potenzial für die Behandlung degenerativer Erkrankung, wie etwa der Alzheimer-Erkrankung, verspricht.

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