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Darmflora: Darmbakterien helfen Immunzellen in der Lunge

Ein Molekül aus der Zellwand von Bakterien steuert die Kampfkraft von Immunzellen in Lungenbläschen.
Darmbakterium Escherichia coli

Dass die Bakteriengemeinschaften, die auf und im menschlichen Körper leben, eine ganz entscheidende Rolle für unser Wohlergehen spielen, ist lange bekannt. Nun haben Forscher nachgewiesen, dass ein häufiges Bakterienmolekül auch die Immunreaktion der Lunge beeinflusst. In ihrer Studie belegen die Forscher um Thomas Clark vom Imperial College in London, dass Peptidoglycane, Bestandteile bakterieller Zellwände, die Infektionsbekämpfung durch weiße Blutkörperchen in den Lungenbläschen verbessern. Sie zeigen in ihrer Studie an Mäusen, dass die Makrophagen weniger bakterientötende freie Radikale produzieren, wenn die Versuchstiere ihre Darmbakterien verlieren. Erhalten Tiere ohne Darmbakterien dagegen Peptidoglycane, normalisierte sich die Immunreaktion.

Frühere Studien hatten ergeben, dass Veränderungen der Darmflora entzündliche Prozesse in den Atemwegen fördern – ein Hinweis, dass derartige Einflüsse das Immunsystem verändern. Clark und seine Kollegen haben diese Hypothese nun gestärkt. Sie beseitigten die Darmbakterien gesunder Mäuse mit einer Antibiotikatherapie, mit dem Ergebnis, dass die Makrophagen, die erste Verteidigungslinie des Körpers gegen Infektionen, weniger freie Radikale produzierten. Mit diesen aggressiven Chemikalien bekämpfen die Zellen Bakterien, allerdings können die Stoffe auch das Lungengewebe angreifen. Wie Darmbakterien in diese fein gesteuerten Abläufe eingreifen, zeigte sich im anschließenden Experiment: Die Forscher verabreichten den Versuchstieren verschiedene Moleküle aus Bakterien. Bei Peptidoglycanen erhielten sie ein positives Ergebnis.

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